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Aufruf des GEW-Landesfrauenausschusses zum 8. März

Alle Hände voll zu tun

Auch im zweiten Jahr der Pandemie sind es vor allem Frauen, die die Familien durch die Krise und home und office unter einen Hut bringen müssen.

„Das bisschen Haushalt“ mit putzen, kochen, Wäsche waschen, einkaufen, das homeschooling der eigenen Kinder und (zum Teil) das eigene homeoffice. Dazu kommt die tägliche Flut von behördlichen Anweisungen, Neuerungen und Elternmails, auf die wir schnell reagieren müssen. Nicht zuletzt unser Anspruch an gute Bildung und unser Verantwortungsgefühl gegenüber den Kindern und Jugendlichen, den Studierenden und Klient*innen, mit denen wir arbeiten, sorgen dafür, dass viele von uns tagtäglich über die eigenen Grenzen hinausgehen. Wir haben ganz sprichwörtlich alle Hände voll zu tun!

Die Tatsache, dass weiterhin 90 Prozent aller Alleinerziehenden Frauen sind, Studien über die rapide Retraditionalisierung von Geschlechterrollen, vor allem aber auch die Berichte über die weltweite Zunahme von Gewalt gegen Frauen im Zuge der Lockdowns bis hin zu Femiziden, also gezielten Morden an Frauen, machen deutlich, dass die Corona-Pandemie ganz zentral auch eine frauenpolitische Krise ist.

Es gäbe also mehr als genug Gründe an diesem 8. März gemeinsam auf die Straße zu gehen und für die Rechte von Frauen zu demonstrieren. Angesichts der aktuellen Lage wollen wir euch jedoch stattdessen dazu einladen, euch an einer symbolischen Aktion zum Internationalen Frauentag zu beteiligen: Macht einen Abdruck eurer Hände auf einem DIN A4-Blatt und notiert, was ihr gerade alles leistet (Stichwort: Alle Hände voll zu tun) und welche Forderungen ihr habt, damit sich die Situation von Frauen in der Corona-Pandemie verbessert! Großzügigere Sonderurlaubsregelungen, mehr Plätze in Frauenhäusern, Corona-Kindergeld… – welche Ideen, welche Lösungen habt ihr? Wer nicht selber Hände malen will, kann gerne diesen Vordruck nutzen. Schickt eure Rückmeldung an info(at)gew-berlin(dot)de.