Recht & Tarif
Anerkennung muss sich auch in der Bezahlung ausdrücken
Die Entgeltrunde 2021 steht vor der Tür. Auch in diesem Jahr ist die GEW BERLIN wieder besonders gefragt.
Mit der Übergabe der Forderungen an die Arbeitgeber hat am 8. Oktober die Tarifrunde für den Tarifvertrag der Länder (TV-L) 2021 begonnen. Vorangegangen war eine für den TV-L ungewöhnlich lange Zeit der Friedenspflicht. Der letzte Abschluss 2019 sah nicht die übliche Laufzeit von 24 Monaten, sondern von 33 Monaten vor. Im August 2021 hat die Bundestarifkommission der GEW dann ihre neuen Forderungen aufgestellt und ver.di hat einen Tag später ihren Forderungsbeschluss für diese Tarifrunde gefasst.
Forderungen können immer nur für den Teil des Tarifvertrages erhoben werden, der vorher gekündigt wurde und daher nicht der Friedenspflicht unterliegt. Die Forderungen für die Tarifrunde 2021 zum TV-L lauten:
Die Tabellenentgelte der Beschäftigten sollen um 5 Prozent, mindestens aber um 150 Euro monatlich erhöht werden.
Abweichend davon sollen für die Beschäftigten im Gesundheitswesen die Tabellenentgelte um 300 Euro monatlich erhöht werden.
Die Entgelte der Auszubildenden, Studierenden und Praktikant*innen sollen um 100 Euro monatlich erhöht werden.
Die Laufzeit der oben genannten Regelungen soll zwölf Monate betragen.
Neben den Forderungen werden aber auch immer Erwartungen an den Tarifvertragspartner formuliert, die wir mit dem Arbeitgeber verhandeln möchten. Zu unseren Erwartungen gehören strukturelle Verbesserungen bei der Eingruppierung, insbesondere die stufengleiche Höhergruppierung.
Für die Lehrkräfte wurde bereits 2017 und 2019 vereinbart, den bestehenden Tarifvertrag zur Eingruppierung und Entgeltordnung für Lehrkräfte (TV EntgO-L) weiterzuentwickeln. Die Forderungen liegen schon lange auf dem Tisch und wurden bereits 2019 in der Bundestarifkommission beschlossen. Aus Berliner Sicht ist die Forderung nach einer Mindesteingruppierung von Lehrkräften in die EG 10 die wichtigste Forderung. Hiervon würden insbesondere Lehrkräfte für Fachpraxis und Pädagogische Unterrichtshilfen profitieren.
Fünf Prozent mehr Gehalt sind angesichts steigender Inflation eine angemessene Tarifforderung. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben nun sei März 2020 in sehr schwierigen Zeiten den Betrieb am Laufen gehalten und ihre Gesundheit zu oft riskiert. Anerkennung muss sich auch in der Bezahlung ausdrücken. In den vergangenen Tarifrunden kam nahezu ein Drittel aller Warnstreikenden aus Berlin. Davon wurde die überwältigende Mehrheit von der GEW BERLIN organisiert. Wir wollen auch dieses Mal entscheidend zum Gelingen beitragen. Über die konkreten Warnstreikplanungen werden wir zeitnah auf unserer Homepage und per Mail und Brief informieren.
Beteiligt euch an der Tarifrunde 2021 und setzen wir gemeinsam ein gutes Ergebnis durch!
Aktuelle Informationen und die Streiktermine findet ihr auf unserer Website: