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blz 03-04 / 2014

Anleitung zum Glücklichsein

Über gendergerechte Personalentwicklung

Wieder einmal war die Geburt überraschend schwer. Mit großem Weh und Ach und einjähriger Verspätung sind die regionalen Frauenförderpläne endlich fertig. Die Ergebnisse sind Personalpolitik vom Feinsten – demokratisch, praktisch, gut. Im Frauenförderplan als wesentlichem Baustein der Personalentwicklung geht es um Quoten in Leitungsstellen und Funktionen, um kommissarische Stellenbesetzungen, um die Auswertung von Dienstlichen Beurteilungen, familienkompatible Arbeitsbedingungen, Schutz vor sexueller Belästigung, geschlechtersensiblen Sprachgebrauch und um Maßnahmen zur Gesunderhaltung. Nicht alles, was Frauenvertreterinnen vorschlugen, wurde aufgegriffen.

Aber vieles davon Böse Zungen behaupten, es gäbe ein innerbehördliches Immunsystem, das immer dann mobil wird, wenn es nach Gleichberechtigung riecht. Auf rätselhafte Weise sollen in der Vergangenheit Frauenförderpläne in dunklen Schubladen verschwunden sein. Kaum jemand soll sie gelesen, geschweige denn angewandt haben.

Mit den neuen Plänen wird vielleicht alles besser. Jede Region hat ihre eigene Bestandsaufnahme vorgenommen, eigene Ziele gesteckt und eigene Maßnahmen entwickelt.

Die Verantwortung für die aktive Umsetzung liegt nun noch deutlicher in den Händen der regionalen Schulaufsicht und den regionalen Schulleitungen. Für diejenigen, für die Gleichstellung eine Selbstverständlichkeit ist, gehörte dies zum normalen Alltag. Bei den anderen bin ich hoffnungsfroh.

Jetzt gilt es, Ziele und Maßnahmen in der ersten Gesamt- und Schulkonferenz bekannt zu machen. Hier sind die Schulleiterinnen und Schulleiter in der Pflicht. Denn erst wenn alle Kolleginnen und Kollegen wissen, welche Rechte und Möglichkeiten im Frauenförderplan stecken, können sie auch genutzt werden.

Und wenn die Inhalte dann noch mit Schwung vorangetrieben werden, sind wir dem Ziel einer gerechteren Berliner Schule ein erhebliches Stück näher gekommen.

Dabei müssen alle mithelfen!


Dieser Artikel ist Teil des blz-Themenschwerpunkts „Frauenrechte“