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"Bausteine gegen Gewalt"

Bausteine gegen Gewalt

Herbert Scheithauer ist Professor für Klinische Psychologie und Entwicklungspsychologie an der Freien Universität Berlin. Im Interview mit der bbz spricht er über Gewalt und Mobbing an Schulen.

Child playing and building with colorful toy bricks, plastic blocks.
Foto: AdobeStock

Lieber Herr Scheithauer, könnten Sie uns zunächst kurz umreißen, was Sie unter Gewalt verstehen?
Scheithauer: Wenn über Gewalt gesprochen wird, gibt es sehr unterschiedliche Sichtweisen, Definitionen und auch Zeittrends. Es gibt subjektive Empfindungen und wissenschaftliche Definitionen. Es ist wichtig, genau zu überlegen, was meinen wir mit Gewalt. Handelt es sich wirklich um Verhaltensweisen, die mit einer wissenschaftlichen Definition von Gewalt gleichgesetzt werden können oder meinen wir zum Beispiel das Nichtbefolgen sozialer Regeln und Normen, was eigentlich mit Gewalt im engeren Sinne nichts zu tun hat.

Bei interpersonaler Gewalt geht es darum, dass eine Person einer anderen, physisch oder psychisch schwächeren Person, Schaden zufügt oder androht. Allgemein verstehen wir oftmals unter Gewalt nur körperliche Gewalt. Es gibt aber sehr unterschiedliche Formen. Inzwischen wissen wir, dass beispielsweise auch relationale Gewalt, das heißt, jemanden sozial zu isolieren, eine Form von Gewalt sein kann. Eine der häufigsten Formen, die wir im Schulkontext beobachten können, ist das sogenannte Mobbing. Hier haben wir es mit einem Machtungleichgewicht zwischen sogenannten Täter*innen und sogenannten Opfern zu tun. Täter*innen malträtieren, piesacken ihre Opfer wiederholt über einen längeren Zeitraum.

Was sagen die Zahlen über die Entwicklung von Gewalt an Schule aus? Kann man von einer Zunahme von Gewalt an Schulen sprechen?
Scheithauer: Das ist sein sehr komplexes Thema. Inzwischen wird intensiv über Gewalt in der Schule, aber auch in der Gesellschaft berichtet. Wir müssen unterscheiden zwischen der subjektiven Empfindung und Wahrnehmung von Gewalt und der Beurteilung anhand von objektiven Daten. Eine Zunahme von Gewalt kann aufgrund fehlender vergleichbarer Daten nicht untermauert werden. Annähernd vergleichbare Studien zeigen, dass körperliche Formen von Gewalt abgenommen haben. Man kann eher sagen, dass sich die Formen von Gewalt verändert haben und dass es eine höhere Sensibilität gegenüber Gewaltphänomenen gibt, was gut ist.

Außerdem kann es sein, dass Lehrkräfte in Schulen, die in ihrer grundständigen Ausbildung nicht wirklich auf den Umgang mit Gewalt und unangemessenem sozialen Verhalten vorbereitet wurden, aus Überforderung mehr Situationen als Gewalt wahrnehmen. Ich will aber nicht leugnen, dass es auch einzelne Standorte und Situationen gibt, wo Pädagog*innen aufgrund der Ballungen von Problemen mehr Gewalt wahrnehmen als an anderen Standorten oder als früher. Das ist im Einzelfall durchaus möglich.

Was sind die Ursachen von Gewalt?
Scheithauer: Es ist wahrscheinlicher, dass Gewalt stattfindet, wenn Menschen in Gruppen zusammenkommen. Gruppendynamische Prozesse, soziale Normen und das soziale Klima sind gerade für den Schulkontext sehr wichtig. Wenn niemand dagegen aufsteht oder Schüler*innen vielleicht sogar Täter*innen unterstützen, wenn sie Beleidigungen, Bedrohungen, Beschämungen sehen, signalisieren sie den Täter*innen: »Es ist okay, was du tust«. Wenn ein soziales Klima der Angst in der Gruppe herrscht, kann es sein, dass andere aus Angst mitmachen, um nicht das nächste Opfer zu werden.

Wird auf Schulebene nicht konsequent gegenüber gewalttätigen Vorfällen vorgegangen, ist das ein Signal an (potenzielle) Täter*innen weiterzumachen. Lehrkräfte müssen dazu auch perfide Formen von Gewalt erkennen können, wozu sie vielleicht gar nicht ausgebildet sind und Gewalt findet oft unabhängig von ihren Blicken statt. Und an vielen Schulen gibt es keine eindeutigen Antigewaltpolicies mit entsprechenden Programmen und personellen Ressourcen mit Fachkompetenz. Es fehlen Schulsozialarbeiter*innen, die zusammen mit den Lehrkräften agieren können, die Ansprechpartner*innen sind.

Welche Rolle spielt der räumliche Zustand von Schulen?
Scheithauer: Auch der desolate Zustand von Räumen und die mangelnde Einbeziehung der Schüler*innen in die Gestaltung von Räumen kann Gewalt verstärken. Wir wissen ja, dass es viele Schulen gibt, wo dringend etwas getan werden müsste. In manchen Fällen liegen Ursachen von Gewalt auch im häuslichen Umfeld. Aber in den meisten Fällen haben wir dort, wo sich Gewalt dann zeigt, gruppendynamische Prozesse, die das Geschehen besser erklären können, als nur individuelle Faktoren aufseiten der Täter*innen. Die Arbeit mit einem*r einzelnen Schüler*in kann in manchen Fällen Sinn machen, aber nicht immer. Bei Mobbing macht es mehr Sinn, mit der ganzen Gruppe zu arbeiten. Nichtsdestotrotz können wir auch die Ebene der individuellen Faktoren betrachten, also einen Mangel an Empathie, einen Mangel an sozialen Kompetenzen und Fertigkeiten.

Was sind aus Ihrer Perspektive wichtige Bausteine, um Gewalt zu verhindern oder gut mit Gewaltsituationen umgehen zu können?
Scheithauer: Wir müssen nicht nur Gewalt anschauen, sondern wir müssen verstehen, dass Gewalt oftmals passiert, weil es einen Mangel an sozialen Kompetenzen und ein Nichtbeachten der Gruppendynamiken gibt. Das heißt, ich darf nicht nur gegen Gewalt, sondern ich muss auch für sozial-emotionale Kompetenzen und ein positives Klassenklima arbeiten. Zum anderen müssen wir, wenn wir erfolgreich gegen Gewalt vorgehen wollen, auf mehreren Ebenen aktiv werden. Am besten gleichzeitig. Eine gute Antigewaltarbeit braucht auch Zeit.

Wünschenswert wäre, wenn in der grundständigen Lehrkräftebildung die Förderung sozialer Kompetenzen und der Umgang mit Gewalt und gruppendynamischen Phänomenen schon eine Rolle spielt. Wenn die Lehrkräfte dann an die Schulen kommen, brauchen wir natürlich eine Schulleitung und ein Kollegium, welche sich dieser Problematik bewusst sind und im Schulprogramm entsprechende Maßnahmen verankern. Das bedeutet auch, dass ich sehen muss, wie ich die Eltern und das häusliche Umfeld in die Arbeit einbinde.

Ich brauche dann natürlich bestenfalls auch Schulen, die Orte sind, wo man gerne hingeht und zwar nicht nur auf der Basis der Beziehungen, sondern auch hinsichtlich des Zustandes der Räume. Und ich muss Schüler*innen mit in den Prozess der gesamten Schulgestaltung nehmen, so dass sie Schule als einen Ort empfinden, den sie mitgestalten. Wir brauchen demokratiepädagogische Ansätze und eine Förderung von Formen des demokratischen Miteinanders.

Dann können wir überlegen, wie gestalte ich jetzt Programme und Maßnahmen auf der Ebene, dass Schulsozialarbeiter*innen an allen Schulen zusammen mit Lehrkräften in den Schulklassen arbeiten können. 

Welche Maßnahmen könnten das sein?
Scheithauer: Das sind einerseits Maßnahmen, die grundsätzlich an jeder Schule Sinn machen, wie zum Beispiel der Klassenrat. Das heißt, ich habe Sprachrohre, so dass alle zu Wort kommen und sich äußern können. Aber es sind auch Maßnahmen, wo wir die sozial-emotionalen Kompetenzen von Schüler*innen fördern, ihnen die Möglichkeit geben, miteinander positive Erfahrungen zu sammeln, miteinander ein soziales Klima zu schaffen, wo sie sich wohlfühlen, füreinander Verantwortung übernehmen. Schule muss also ein Ort sein, wo Schüler*innen merken, dass es wichtig ist, wie es ihnen geht. Da müssen wir manchmal auch ein bisschen am Lehrplan vorbeischauen und uns fragen: Was kann ich tun, damit Schüler*innen wirklich Freude haben und Schule als einen Ort erleben, wo sie sich als selbstwirksam erleben? Und so etwas geschieht ja auch bereits an vielen Schulen.

Und dann gibt es natürlich die konkrete Situation: eine Schule muss sich auch damit beschäftigen, was passiert, wenn wirklich Gewalt stattfindet. Die Schulleitung und das Kollegium müssen wissen, wie man konkret mit einem Gewaltvorfall umgeht, was genau zu tun ist, welche pädagogischen Maßnahmen – aber auch andere Maßnahmen – folgen sollten. Und da fehlt es immer noch an klaren Kenntnissen und Wissen über Handlungsweisen, so dass diese Ebene dringend nachzuarbeiten ist.

Was ist bei einem akuten Gewaltvorfall wichtig?
Scheithauer: Ich muss genau wissen, wie auch in den Gewalt- und Krisenplänen der Senatsverwaltung gut dargestellt, wen ich einzuschalten habe, was ich formalrechtlich zu tun habe. Das wissen die meisten nicht, weil der Plan irgendwo unten links im Regal liegt und dann nur im Notfall rausgeholt wird. Es macht also Sinn, sowas »mit Leben zu füllen«, das mal durchzuspielen und sich klarzumachen, wer eigentlich für was zuständig ist.

Wir selber haben an der Freien Universität zum Beispiel das Programm »NETWASS – NETWorks Against School Shootings« entwickelt, um mit Formen von schwerer Gewalt, bis hin zur Amokandrohung, umzugehen. Aber dieses System kann auch verwendet werden, um zu überlegen, wie wir mit Schüler*innen umgehen, die Suizidabsichten geäußert haben, die vielleicht andere mobben und Formen von Gewalt zeigen. Das heißt, NETWASS ist ein System, das eine Struktur mit Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten an einer Schule bildet.
Es gibt sehr unterschiedliche Konzepte der Intervention und Prävention, von denen die meisten Schulen wahrscheinlich gar nichts wissen. Wichtig wäre mir, dass Schulen auf gut evaluierte Ansätze zurückgreifen. 

An der Freien Universität Berlin werden wissenschaftlich fundierte Programme entwickelt und begleitet, zum Beispiel das Programm Fairplayer.Manual und auch das Programm Medienhelden. Können Sie uns die vorstellen?
Scheithauer: Ich möchte nicht nur meine eigenen Programme bewerben, deshalb möchte ich explizit darauf hinweisen, dass es die »Grüne Liste Prävention« gibt, die online abrufbar ist und in der wissenschaftlich evaluierte, qualitativ hochwertige Programme gelistet sind. Oder es gibt den »Wegweiser Prävention«, der mir in meiner Region Ansprechpartner*innen für Programme zeigt.

Unsere Programme Fairplayer.Manual, einmal für die Klassen 5 bis 6 und einmal für die Klassen 7 bis 9 sowie das Programm Medienhelden gegen Cybermobbing und zur Förderung von Medienkompetenzen liegen eng beieinander, weil sie auf Prävention von Mobbing oder Cybermobbing zielen. In diesen Programmen wird aber nicht nur gegen Mobbing gearbeitet, sondern auch an der Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen und der Empathie beispielsweise. Sie gehen auf die Gruppendynamik in der Schulklasse ein. Sie werden über einen längeren Zeitraum und am besten mehrzügig in Tandems im alltäglichen Unterricht von Lehrkräften und/oder Schulsozialarbeiter*innen umgesetzt. Wir haben dazu Fort- und Ausbildungsstrukturen entwickelt, so dass sich Lehrkräfte entsprechend fortbilden und ausbilden lassen können. Wir begleiten sie während der Umsetzung. Studien mit Vergleichsklassen, in denen die Programme nicht durchgeführt wurden, zeigten positive Wirkungen wie den Rückgang von Mobbing, die Zunahme sozial-emotionaler und moralischer Kompetenzen oder die Verbesserung des sozialen Klimas.

Wir haben zudem ein weiteres Programm zur Förderung sozialer Kompetenzen für die Grundschule entwickelt, das Programm Papilio (www.papilio.de) für sechs bis neujährige Grundschüler*innen. 

Das sind drei Programme, die evaluiert sind, von denen wir die Wirkung kennen und wo wir wissen, dass sie die Schulen über einen längeren Zeitraum unterstützen, um mit Gewalt umzugehen und Gewalt vorzubeugen und Schule zu einem besseren Ort zu machen.

Jetzt gibt es sicher Lehrer*innen, die sich fragen, was sie denn noch alles machen sollen. 
Scheithauer: Das verstehe ich total. Keiner hat ihnen, bevor sie in den Schuldienst gegangen sind, gesagt, dass das alles dazu gehören wird. Deshalb ist es so wichtig, das auch in der grundständigen Ausbildung zum Thema zu machen. Lehrkräfte sind vereinzelt, gerade wenn an den Schulen noch keine nachhaltigen Konzepte bestehen. Da empfinden viele Lehrkräfte zu Recht, dass sie überfordert sind. Sie brauchen Unterstützung auf der Ebene der Schulleitung und des Kollegiums. Ich kann es gut nachvollziehen, dass man sich nicht auch noch für Mobbingprävention verantwortlich fühlen möchte, aber de facto ist es so, selbst wenn die Ursachen für ein Verhalten beispielsweise im häuslichen Umfeld liegen. Sie müssen einen Weg finden damit umzugehen, es bleibt ihnen ja nichts Anderes übrig, weil es auf sie und die Schulklasse wirkt. Man kann sich dem nicht entziehen. Und deshalb ist es doch besser zu sagen, das finde ich nicht schön, aber jetzt versuche ich mal Wege zu finden, wie ich damit umgehen kann. Das kann ich aber nicht alleine, dazu brauche ich Fortbildungen, Ressourcen, Unterstützung.

Wie sehen Sie die Rolle der Eltern im Rahmen von Gewalt- und Mobbingprävention?
Scheithauer: Manchmal sind Eltern im häuslichen Umfeld Verursacher*innen dafür, dass es Gewalt an Schulen gibt. Es gibt zudem Eltern, die vielleicht falsche Vorstellungen von »Schule« haben. Es gibt Eltern, die sich machtlos gegenüber Schule erleben, die das Gefühl haben, mein Kind wird nicht ernst genommen, andere drohen Lehrkräften gleich mit der Anwältin. Da gibt es die ganze Bandbreite – neben Eltern, die sich sehr für die Schule einsetzen und unterstützen. Eltern sind sehr wichtig als Vorbilder, zu Hause, aber auch wie sie untereinander oder mit den Lehrkräften umgehen. Alles, was die Eltern den Kindern zu Hause nicht mitgeben, wird in der Schulklasse sehr deutlich im Sozialverhalten, aber auch beispielsweise in der Selbständigkeit der Schüler*innen. Die Lehrkraft muss ja nicht nur mit zwei oder drei Kindern umgehen, sondern mit allen in der Klasse. Das ist eine wahnsinnige Herausforderung. Und das müssen Eltern verstehen, dass eine Lehrkraft dem Kind nichts beibringen, das Kind nicht unterstützen kann zu lernen, wenn sie damit beschäftigt ist, das Sozialverhalten der Kinder zu kontrollieren und erst einmal eine funktionierende Gruppe aus der Schulklasse zu machen. Deshalb müssen die Eltern Verständnis haben und auch in den Dialog mit den Lehrkräften gehen und auch ernst nehmen, was eine Lehrkraft ihnen rückmeldet. Auf der anderen Seite würde ich mir wünschen, dass in manchen Fällen Lehrkräfte und Schulleitungen besser verstehen, dass einige Eltern sich nicht ernst genommen fühlen und auf Probleme, vielleicht auch in der Schule, hinweisen wollen, die ernst genommen werden müssen. 

Die Zusammenarbeit zwischen Pädagog*innen und Eltern ist also essentiell?
Scheithauer: Genau. Es ist wichtig, dass Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen und Eltern stärker zusammenkommen, dass sie füreinander Verständnis entwickeln. Das magische Wort der Erziehungspartnerschaft ist schon fast ein bisschen abgedroschen, dennoch geht es in die richtige Richtung, nämlich die Eltern und die Lehrkräfte zusammenzubringen, gemeinsam das Kind nicht nur zu beschulen, sondern auch zu erziehen und gemeinsam das Kind zu unterstützen und fördern. Aber auch da brauchen viele Schulen Unterstützung. Schön wäre, wenn die Schulen, die gute Wege gefunden haben, zum Beispiel gute Elternarbeit zu machen, ihre Ideen stärker nach außen tragen, anderen Schulen präsentieren, dass Schulen von Schulen lernen können. 

Grundsätzlich ist es sehr wichtig, dass Schule sich als ein Ort versteht, wo nicht in kurzer Zeit – zack! – von außen mal eben etwas verändert wird, sondern wo Schulentwicklungsprozesse einen langen Atem brauchen, und miteinander, mit allen Beteiligten gemeinsam angegangen werden. Schule ist kein Ort, der statisch ist, sondern wo wir uns auch immer wieder mit den gesellschaftlichen Entwicklungen darauf einstellen müssen, dass bestimmte Themen hinzugenommen werden. Ich glaube, wir müssen Lobbyarbeit machen für Schulen und Lehrkräfte. Ich merke einfach, dass Lehrkräfte ganz wichtige Personen sind und das muss man ihnen auch persönlich und gesellschaftlich vermitteln und zeigen, dass sie eine ganz wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft haben.

Vielen Dank. Das ist ein schöner Abschluss für das Interview.    

Hilfreiche Links
www.gruene-liste-praevention.de
www.medienhelden.info
www.fairplayer.de
www.wegweiser-praevention.de
www.papilio.de
 

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
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