Tarif
Beschäftigte bei freien Trägern nehmen Ungleichbehandlung nicht hin
Am 15. Juli haben Betriebsräte freier Träger der sozialen Arbeit in Berlin, die insgesamt 15.000 Beschäftigte vertreten, gemeinsam mit Vertreter*innen der GEW BERLIN ihre Erklärung zur Hauptstadtzulage an den Finanzsenator Stefan Evers übergeben.
Sie fordern die Refinanzierung der Hauptstadtzulage für freie Träger, eine verbindliche Festlegung und schnellstmögliche Auszahlung. Die Interessengemeinschaft Betriebsräte (IG BR) ist eine seit Jahrzehnten bestehende Vernetzung von Betriebsräten im sozialen Bereich in der GEW BERLIN.
„Beschäftigte der freien Träger haben die gleichen Lebenshaltungskosten wie Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Miete, Lebensmittel und Transportkosten, alles ist gleich. Für die Beschäftigten der freien Träger ist es unverständlich, warum sie ungleich behandelt werden und deutlich weniger Gehalt bekommen als vergleichbare Beschäftigte im öffentlichen Dienst, trotz ihrer wertvollen und herausfordernden Arbeit“, erklärte Fabian Schmidt-Vidovic, Leiter des Vorstandsbereichs Kinder-, Jugendhilfe und Sozialarbeit der GEW BERLIN.
Hintergrund ist, dass knapp 100.000 Beschäftigte bei freien Trägern der sozialen Arbeit in Berlin wichtige soziale Leistungen erbringen, aber immer noch finanziell benachteiligt werden. Sie erhalten weniger Gehalt als vergleichbare Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Mit der Tarifeinigung vom 9. Dezember 2023 sollte die Grundlage geschaffen werden, die Hauptstadtzulage auch für freie Träger zu finanzieren. Dieser Aussicht wurde aber im Januar 2024 seitens der Berliner Landesregierung eine Absage erteilt. Das wollen die betroffenen Beschäftigten nicht hinnehmen.