RSD
Der RSD in Not
Überblick: Veröffentlichung der bundesweiten Studie "Berufliche Realität im ASD: die Herausforderung sozialpädagogischer Arbeit heute" Presseerklärung der AG „Weiße Fahnen“ zur Studie Berliner Fachtag am 18. Juni 2018 Protestaktionen am 28. Juni und 06. Juli 2018
Veröffentlichung der Studie und Schlussfolgerungen der AG "Weiße Fahnen"
Situation in den Jugendämtern von Berlin:
Die Situation in den Jugendämtern ist unverändert katastrophal. Seit November 2012 weisen Berlins Fachkräfte, Jugendamtsleiter*innen und Jugendhilfeausschüsse auf akute Missstände im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe hin.
Gemeinsam mit den Fachkräfte aus den Jugendämtern fordert die GEW BERLIN - weiterhin:
1. Personalsituation und Ausstattung verbessern!
Das „Vier-Augen Prinzip“ bei Kinderschutzmeldungen, wird nicht eingehalten.
Das Mitwirken bei familiengerichtlichen Verfahren und Schulhilfekonferenzen, kann durch die Kolleg*innen nur in Ausnahmen gewährleistet werden.
2. Bezahlung: Berlin muss endlich nachziehen!
Wer in Berlin im RSD anfängt zu arbeiten wird nach Entgeltstufe E9 TV-L vergütet. Dabei stehen sich die hohe Verantwortung und das schwierige Arbeitsumfeld, einer unverhältnismäßig niedrigen Vergütung gegenüber. In Brandenburg und Hamburg werden die gleichen Stellen mit E10 TV-L vergütet.
3. Fallzahlbegrenzung muss kommen!
In Berlin betreut eine Fachkraft zwischen 80 bis 120 Fällen.
Die Maßnahmeplanung der Senatsverwaltung von 2014 sieht eine angemessene Personalausstattung bei 65 Fällen pro Fachkraft mit vollem Stundenumfang vor.
PPP Berufliche Realität im ASD soziale Arbeit in strukturellen Zwängen von Prof. Kathinka Beckmann
Der Fachtag
Anlässlich der Studie fand am 18.06. an der Fachhochschule Potsdam der Berliner Fachtag zur RSD Studie „Berufliche Realität im ASD" statt. Die AG "Weiße Fahnen" und die überbezirkliche AG RSD „Struktur und Zukunftssicherung des RSD“ der Berliner Besprechungsstruktur luden zum Austausch und der gemeinsamen Auswertung der Ergebnisse der Studie ein. Die Vernetzung und die Planung der nächsten Schritte zur Verbesserung der Situation der Sozial Arbeiter*innen stand im Fokus.
Gemeinsame Presseerklärung zum Berliner Fachtag
Protestaktionen
Am 26. Juni 2018 wurden wieder weiße Banner aus den Jugendämtern mit der Aufschrift "S.O.S. - ES REICHT!" gehangen. Die Kolleg*innen fordern mit dieser Aktion, dass sich die Zustände in den Regionalen Sozialen Diensten endlich verbessern müssen. Wichtige Entscheidungsträger wie Jugendsenatorin Scheeres, Finanzsenator Kollatz-Ahnen und die Bezirksbürgermeister*innen sind aufgefordert zu handeln. Es dürfen nicht weitere 10 Jahre vergehen, seit dem die weißen Fahnen das erste Mal aus den Fenstern der Grüntaler Straße gehängt wurden!
Am 06.Juli 2018 sammlten sich hunderte Kolleg*innen aus den Jugendämtern und legten der Senatorin und den Bezirksstadträt*innen ihre vollen Aktenordner vor die Tür. Ausstattung und Arbeitsbedingungen in den Regionalen Sozialen Diensten MÜSSEN sich verbessern. Das hin und her schieben der Verantwortung zwischen Bezirken und Senat ist lebensgefährlich!
Gemeinsame Presseerklärung zur Protestaktion am 06. Juli 2018