Gewerkschaft
Die Erinnerung wachhalten
Eine Wanderausstellung soll Schüler*innen mit dem Schicksal der im Nationalsozialismus verfolgten Lehrkräfte vertraut machen.
Seit Herbst 2024 gibt es in der GEW BERLIN wieder eine aktive Arbeitsgruppe zum Schicksal der im Nationalsozialismus verfolgten Lehrkräfte. Bereits 2016 war eine Studie erschienen, in der erstmals die Verfolgung von 468 Berliner Lehrkräften durch das NS-Regime dokumentiert wird. Die GEW-Arbeitsgruppe hat den Druck von weiteren 800 Exemplaren der Studie als zweite Auflage organisiert. Außerdem kann diese nun frei zugänglich online abgerufen werden.
Für das kommende Schuljahr hat die AG eine Wanderausstellung für Schulen in Angriff genommen. Neben einführenden Informationen zur Machtübernahme der Nazis und dem System der Unterdrückung seit 1933 sollen eine Reihe von individuellen Biographien von Kolleg*innen vorgestellt werden, die aus »rassischen« oder politischen Gründen entlassen wurden. Eingeordnet werden sollen diese Informationen in den Kontext der Umgestaltung des Schulwesens. Auch die Bedeutung jüdischer Schulen für die verfolgten Lehrkräfte und Schüler*innen wird dabei deutlich.
Gerade in einer Zeit der wieder erstarkenden rechtsradikalen Tendenzen wollen wir aufzeigen, was die NS-Herrschaft konkret an Berliner Schulen bedeutet hat. Unterstützt werden wir dabei von den Autor*innen der Studie, Simone Ladwig-Winters und Hans Bergemann. Das Projekt bietet Anknüpfungspunkte weit über den Geschichts- oder Politik-Unterricht hinaus. Die AG ist auch ein Ort, um Beispiele für schulische Projekte zu sammeln und auszutauschen.
Jetzt geht die Arbeit richtig los! Sowohl für die Wanderausstellung wie für die längerfristige Verankerung dieser wichtigen politischen Arbeit in der GEW BERLIN brauchen wir die Mitarbeit von noch mehr Kolleg*innen. Interessierte können sich bei christoph.waelz@gew-berlin.de melden und unverbindlich eine Einladung zur nächsten Sitzung erhalten.