Gewerkschaft
Für ein queeres Berlin
Die GEW BERLIN war das erste Mal mit einem eigenen Truck auf dem Christopher Street Day und setzte ein starkes Zeichen für soziale Gerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion.
Gewerkschaftsarbeit kann politisch, kraftvoll und inspirierend, ja geradezu »lustbetont« sein, wie Detlef Mücke, Gründungsmitglied der AG Schwule Lehrer in der GEW BERLIN, oft sagt. Das bewies die GEW BERLIN auf dem diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in der Hauptstadt. Mit einem eigenen, auffällig gestalteten Truck waren wir die einzige Gewerkschaft, die an der Parade teilnahm und ein starkes Zeichen für soziale Gerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion setzte.
Am Tag der CSD-Demonstration waren die Straßen Berlins trotz anfänglichen Regens erneut voll mit Menschen, die für die Rechte und Anerkennung der LGBTQ+-Community eintraten. Der GEW-Truck, der auf Platz 12 von 75 Positionen direkt zwischen Aidshilfe und dem queeren Wissenschaftsverein fuhr, war im vorderen Drittel der Parade gut sichtbar. Wir hatten auch die Vorsitzenden der Landesverbände Bremen und Baden-Württemberg zu Gast.
Mit markanten Forderungen wie »Mehr Geld für (queere*) Bildung!«, »Gendern ist kein Rechtschreibfehler!«, »All genders welcome in education« und »UNIONize against discrimination!« sowie dem Motto »Mit queer sind wir die GEW« ließen die Teilnehmenden keinen Zweifel daran, dass sie nicht nur zum Feiern, sondern auch zum politischen Aktivismus angetreten waren.
Diese klaren Statements zeigten, dass queere Themen und Anliegen in der GEW BERLIN nicht nur zum CSD präsent sind, sondern tief in der gewerkschaftlichen Arbeit verwurzelt sind. Viele Zuschauer*innen jeden Alters und Hintergrunds zeigten großes Interesse an der Arbeit der GEW. Ein paar kamen sogar gezielt an den Truck, um sich über eine Mitgliedschaft zu informieren. Die Resonanz war überwältigend positiv.
Schulter an Schulter gegen Diskriminierung
Für uns Organisierende war es besonders wichtig, an diesem Tag deutlich zu machen, dass die Gewerkschaft fest an der Seite der LGBTQ+-Arbeitskräfte steht. Die GEW setzt sich aktiv dafür ein, Diskriminierung am Arbeitsplatz zu bekämpfen und Arbeitsumgebungen zu schaffen, in denen sich alle Beschäftigten akzeptiert und respektiert fühlen. Die Unterstützung von LGBTQ+-Mitarbeitenden und die Förderung der Gleichstellung aller Geschlechter und sexuellen Identitäten sind zentrale Anliegen der Gewerkschaft.
Zudem steht die GEW BERLIN für die Stärkung sozialer Bewegungen, die die Gleichstellung aller Geschlechter und sexuellen Identitäten vorantreiben. Wir als Aktivist*innen der GEW bündeln bereits umfassende Expertise zu vielen queeren Themen und bieten selbstverständlich rechtlichen Beistand für Mitglieder, die von Diskriminierung betroffen sind. Nicht nur sind viele unserer Mitglieder Teil der queeren Communitys, sondern nahezu alle haben in ihren Berufen direkten Kontakt zu queeren Kindern und Jugendlichen. Dieses Engagement darf und soll sichtbar gefeiert werden – am besten auf dem CSD.
Die Teilnahme am diesjährigen CSD war ein bewusster Schritt, um die Verbindung von Gewerkschaftsarbeit, Antidiskriminierung und queeren Bewegungen sichtbar zu machen. Nachdem die Möglichkeit, den Truck des DGB mitzugestalten, nicht mehr bestand, entschied die Landesdelegiertenversammlung im November 2023, einen eigenen, gut sichtbaren Wagen für die Parade zu stellen. Der Erfolg dieses Vorhabens bestätigt die Bedeutung solcher Initiativen. DANKE an alle, die diesen Plan unterstützt haben.