Gewerkschaft
Gruppen der GEW
GEW-Betriebsgruppe 08G35
Alexander Kübler ist Erzieher und Rita Schulte ist Lehrerin. Beide arbeiten an der Grundschule in der Köllnischen Heide (08G35) in Neukölln und sind dort die GEW Vertrauenspersonen. An der Schule gibt es eine aktive GEW Betriebsgruppe, ihre Aktivitäten kann man auf ihrem Twitter-Account @BG08G35 sehen.
Wer seid ihr?
Kübler: Wir sind die Betriebsgruppe 08G35 an der Grundschule in der Köllnischen Heide. Alle GEW-Kolleg*innen an unserer Schule sind Teil der Betriebsgruppe.
Wie häufig trifft sich die Gruppe und wie organisiert ihr euch?
Schulte: Wir kommunizieren viel über unsere WhatsApp-Gruppe, in der alle GEW Kolleg*innen vernetzt sind. Wir versuchen uns einmal im Monat im Café zu treffen. Ansonsten läuft viel auch während der Arbeit.
Welche Themen bewegen euch zur Zeit?
Kübler: Die Mobilisierung und Unterstützung der Streiks an unserer Schule für den TV Gesundheitsschutz der Lehrkräfte stehen momentan im Mittelpunkt. Außerdem führen wir Diskussionen über die Verbeamtung der Lehrkräfte in Berlin und zur Debatte über eine neue Rhythmisierung an unserer Schule.
Was wünscht ihr euch innerhalb der GEW?
Kübler: Eine starke Solidarität der verschiedenen Berufsgruppen in der GEW miteinander.
Schulte: Darüber hinaus würde ich mir wünschen, dass die GEW sich stärker an Protesten beteiligt, die, wie zum Beispiel Deutsche Wohnen enteignen, soziale Probleme des außerschulischen Alltags thematisieren.
Was gefällt euch in der Gruppe?
Kübler: Das Solidaritätsgefühl unter uns. Es macht etwas mit einem, wenn man weiß, dass man nicht allein ist.
Schulte: Schön ist, dass wir uns nicht nur mit den pädagogischen Schwierigkeiten beschäftigen, sondern auch zusammen außerhalb der Schule Aktivitäten unternehmen. Zum Beispiel gehen wir zusammen ins Theater.
Warum sollten sich andere Kolleg*innen ebenfalls in Betriebsgruppen organisieren?
Kübler: Betriebsgruppen sind ein starker Ausdruck von gewerkschaftlichem Leben am Arbeitsplatz. Sie zeigen auf, dass Mitbestimmung möglich ist, dass die Demokratie nicht am Schultor aufhört und, dass wir Beschäftigte nicht nur »Human-kapital« sind.
Schulte: Der freie und solidarische Austausch ermöglicht es mir, andere pädagogische Wege ins Auge zu fassen. Gleichzeitig zeigen die Diskussionen aber auch die pädagogischen Grenzen, die durch strukturelle Mängel entstehen.
Was ist euer nächstes Ziel?
Kübler: Das Wichtigste ist, die kontinuierliche Arbeit aufrechtzuerhalten. Die Auseinandersetzung zum TV Gesundheitsschutz ist momentan bei uns zentral und wir planen gerade eine Informationsveranstaltung an unserer Schule zur Verbeamtung der Lehrkräfte.
Welche Schlagzeile würdet ihr in fünf Jahren gern in der bbz lesen?
Schulte: Tarifvertrag abgeschlossen: Keine Klasse über 19!
Alexander Kübler und Rita Schulte, GEW Vertrauenspersonen