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Internationales

Internationale Zusammenarbeit stärken

Austausch zwischen Mitgliedern der GEW und Vertreter*innen aus Rojava zu bildungsgewerkschaftlichen Kämpfen.

Foto: Sigrid Masuch

Die Jahrestagung Internationales 2022 stand unter dem Motto: »Internationale Zusammenarbeit stärken«. Die Diskussion, wie die GEW internationale Bildungsgewerkschaften beim Organisationsaufbau unterstützen kann, trug dazu bei, dass die Abteilung Internationales vertreten durch Carmen Ludwig Kontakt zu »Yekîtiya Mamosteyên Bakur û Rojhilatê Sûriyeyê« aufnahm. Mit eingebunden dabei waren die Mitglieder der ehrenamtlichen Koordinierungsgruppe Nord- und Ostsyrien in der GEW und die Vertretung der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien.

Daraufhin wurde die Ko-Vorsitzende Nesrîn Reşik im Herbst 2022 zur Aufnahme ihrer Gewerkschaft in die Bildungsinternationale (BI) zum Regionaltreffen nach Jordanien eingeladen. Dies war ein wichtiges Zeichen in puncto Würdigung der enormen Leistungen beim Aufbau eines demokratischen, multiethnischen Bildungssystems in einer Region, die primär von autokratischen und monolingualen Staaten geprägt ist. In den Schulen der Selbstverwaltung wird das Recht auf Unterricht in der Erstsprache umgesetzt. Dazu wurden Lehrwerke auf Arabisch, Kurdisch und Aramäisch/assyrisch erstellt. Im Gegensatz zu patriarchalen Strukturen in Ländern der SWANA-Region wird die Gleichberechtigung der Geschlechter in Rojava durch eine Doppelspitze umgesetzt. Mädchen und Frauen haben Recht auf Zugang zu kostenfreier Bildung und sind in allen Positionen der Verwaltung vertreten.

Auf der diesjährigen Konferenz am 10. und 11. Februar in Göttingen war ein wichtiges Thema der Tagesordnungspunkt »Einblicke in die aktuelle Solidaritätsarbeit der GEW«. Ein Beleg für die Fortsetzung aktueller Solidaritätsarbeit der GEW war die Anwesenheit von Vertreter*innen verschiedener Gewerkschaften. Sie berichteten von den Gefahren, denen Gewerkschaftler*innen in ihren Ländern ausgesetzt sind. Nesrîn Reşik wurde zu der Tagung und zu weiteren Gesprächen unter anderem mit dem Hauptvorstand nach Frankfurt eingeladen, um im persönlichen Austausch über »Herausforderungen für das Bildungssystem und die gewerkschaftliche Arbeit in der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien« zu informieren. Die Ko-Vorsitzende des Bildungsrates der Selbstverwaltung war ebenfalls auf der Tagung anwesend, sodass die Tagungsteilnehmer*innen einen Einblick in die Strukturen des Bildungssystems erhielten.

Am 7. Februar 2023 traf sich Nesrîn Reşik mit den beiden Mitgliedern des Landesvorstandes, Anne Albers und Tom Erdmann, in der Geschäftsstelle der GEW Berlin. Anlässlich des an diesem Tag durchgeführten Warnstreiks ging es in dem Gespräch zunächst um die Bezahlung der Beschäftigten hier vor Ort und in den Gebieten der Selbstverwaltung. Als weiteres Thema wurden die gewerkschaftlichen Strukturen besprochen. Am 20. Februar fand ein zweites Treffen statt. Nesrîn Reşik informierte Mitglieder des LAMA über das Bildungssystem und die schwierigen Arbeitsbedingungen unter denen die Lehrer*innen trotz ständiger Bedrohung versuchen multikulturelle und multi-ethnische Bildungsarbeit zu leisten.

 

»Vom autoritären zum demokratischen Schulsystem – pädagogische Grundsätze des Bildungs-wesens in der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien« Online-Veranstaltung des LAMA/Internationales am 25. Mai um 18.30 Uhr mit Nesrîn Reşik. Anmeldung unter: sigrid.masuch(at)extern.gew-berlin(dot)de

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46