Gewerkschaft
Lebenslanges Lernen
Die neue Redaktionsleiterin der bbz stellt sich vor.
Lebenslanges Lernen – was für manche wie ein schweres Strafmaß oder wie eine Drohung klingen mag, könnte uns – positiv gewendet – auch als Credo für die GEW als Bildungsgewerkschaft dienen. Die GEW BERLIN vereint mehr als 30.000 Personen, die im Bereich der Bildung, Erziehung und Wissenschaft tätig sind oder waren, im wahrsten Sinne von der Krippe bis ins Senior*innenalter. Ryan Plochers Engagement ist es zu verdanken, dass ich die Chance bekommen habe, im Rahmen der Wahlen des Geschäftsführenden Landesvorstand (GLV) zusammen mit ihm für den Vorstandsbereich Öffentlichkeit zu kandidieren. Getreu seinem Ziel, GEW-Mitglieder zu aktivieren, suchte er neue Gesichter innerhalb der GEW. Es freut mich sehr, dass ich mich nun im Vorstandsbereich Öffentlichkeitsarbeit sowie als Redaktionsleitung der bbz engagieren kann. Dies besonders, weil ich damit auch meine beiden beruflichen Hintergründe – nämlich Politikwissenschaft und Pädagogik – miteinander verbinden kann. Und zudem habe ich noch zahlreiche neue tolle Kolleg*innen hinzugewonnen!
Nur kurz zu meiner Person: An der FU Berlin habe ich mein Studium der Politikwissenschaften mit Diplom abgeschlossen. Im Rahmen einer berufsbegleitenden Ausbildung zur Erzieherin war ich ab 2014 an einer Brennpunktschule in Schöneberg tätig. Anschließend war ich bis vor kurzem Erzieherin an einer deutsch-französischsprachigen Europaschule. Seit 2014 bin ich Mitglied der GEW. 2020 wurde ich erstmals zur GEW-Landesdelegierten gewählt und bin seit November 2020 Mitglied des Personalrats der allgemeinbildenden Schulen in Charlottenburg--Wilmersdorf.
Im Vorstandsbereich Öffentlichkeitsarbeit möchte ich mit Ryan daran arbeiten, dass sich die GEW-Mitglieder in ihrer Vielfalt repräsentiert sehen und auch zur aktiven Mitarbeit ermuntert werden, egal welcher Berufsgruppe, kultureller, religiöser oder sozialer Herkunft oder sexueller Orientierung. Damit repräsentiert der Vorstandsbereich Öffentlichkeit alle Mitglieder der GEW BERLIN, auch solche, die zahlenmäßig weniger vertreten sind.
Die GEW in ihrer Vielfalt präsentieren
Meine Vorgängerin in der Redaktionsleitung der bbz, Caroline Muñoz del Rio, die erfreulicherweise der Redaktion erhalten bleibt, hat bereits zusammen mit der Redaktion inhaltlich und namentlich einen Wandel von der seit 1920 erschienenen »BLZ – Berliner Lehrerzeitung« zur »bbz – Berliner Bildungszeitschrift« gemacht. In diesem Sinne möchte ich das Projekt der Öffnung der bbz für alle Mitglieder als Diskussionsforum zusammen mit der Redaktion weiterentwickeln. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass sowohl in Bezug auf die Autor*innen als auch auf die Themen die Vielfalt der GEW-Mitglieder, der Fachgruppen und das damit verbundene breite Interessenspektrum widergespiegelt werden.
Gerade jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie, treten die Missstände noch deutlicher zutage, die in den Bildungs- und Sozialeinrichtungen herrschen, sei es bezogen auf fehlendes Personal, technische und materielle Ausstattung oder etwa die räumliche Situation.
Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen im öffentlichen Dienst und bei freien Trägern benötigen zeitliche und andere qualitativ gute Rahmenbedingungen, um mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten zu können, die ihnen anvertraut wurden. Auch die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf kann nur gelingen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Damit die sozialen Unterschiede in Zukunft nicht noch weiter auseinanderklaffen!
Lebenslanges Lernen bedeutet auch, sich Neugier und Aufgeschlossenheit zu bewahren. In diesem Sinne bin ich gespannt auf die Artikel und Themenvorschläge für die bbz, die Ihr als GEW-Mitglieder einreichen werdet! Denn nur durch Euer Engagement kann sich die lebendige Diskussionskultur in der bbz und der GEW BERLIN weiterentwickeln!