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11. Warnstreik für kleinere Klassen

Mehr als 3000 Lehrkräfte streiken für gesunde Arbeitsbedingungen

Mit dem elften Warnstreik zeigen wir der angehenden Koalition: Wir lassen nicht locker! Ziel ist es, das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich zu regeln.

GEW-Warnstreik für kleinere Klassen am 22. März 2023 - alle Fotos: Christian von Polentz/ transitfoto.de

Über 3.000 Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen haben heute erneut für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz gestreikt. Mit dem Tarifvertrag will die GEW das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln.

Zum insgesamt elften Mal legen wir heute die Arbeit nieder, um einen Tarifvertrag für kleinere Klassen zu erstreiken. Die Verantwortung dafür, dass heute erneut die Schule ausfällt, trägt jedoch der Berliner Senat, der auch nach eineinhalb Jahren jedes Gespräch mit uns verweigert“, erklärte Martina Regulin, Vorsitzende der GEW BERLIN.

Alle demokratischen Parteien schmücken sich mit dem Ziel kleinerer Klassen. Aber sie unternehmen bisher nichts dafür. Die CDU hat in ihrem Wahlprogramm sogar eine schulgesetzliche Regelung für kleinere Klassen gefordert, auch die SPD forderte kleinere Klassen. Wir sind gespannt, ob sie diesen Vorschlag auch im Koalitionsvertrag umsetzen werden“, so Martina Regulin. „Das Schulgesetz kann die Koalition allein ändern. . Wenn der Verweis auf die Blockadehaltung des Arbeitgeberverbandes TdL nicht nur ein Feigenblatt ist, müsste die GroKo ihren Wahlversprechen jetzt Taten folgen lassen."

Bereits am Vortag hatten Tausende Lehrkräfte die Arbeit niedergelegt. In dezentralen Streikversammlungen tauschten sie sich über die immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen aus. „Kleinere Klassen könnten die Arbeitsbelastung an den Schulen erheblich reduzieren. Viele Lehrkräfte arbeiten in Teilzeit um gute Bildungs- und Beziehungsarbeit leisten zu können, denn die Schülerinnen und Schüler sollen auf den Stühlen nicht nur sitzen, sondern eine echte Bildungschance erhalten“, so Regulin.

Der Warnstreik heute ist der elfte Streiktag für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz. Aufgerufen sind die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen. 

Im Juni 2021 hat die GEW BERLIN erstmals zu Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz aufgefordert. Eine Befragung der GEW BERLIN unter angestellten Lehrkräften hat gezeigt, dass die Klassengröße die wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung ist.

Kontakt
Tom Erdmann
Vorsitzender
Telefon:  030 / 219993-29