Schulreinigung rekommunalisieren
Mindestens 10% bis Sommer 2021
Einen Monat nach Schulstart haben GEW, IG BAU, ver.di und die Initiative „Schule in Not“ ein erstes Fazit zur Reinigungssituation an Berliner Schulen gezogen und ihre gemeinsame Forderung nach Rekommunalisierung der Schulreinigung bekräftigt.
Schulreinigung selber machen …, das ist laut Schule in Not und GEW die bittere Realität an vielen Berliner Schulen für viele Pädagog*innen und Schüler*innen, besonders in diesem Schuljahr, denn trotz mehr Reinigungskapazitäten seien die Hygieneanforderungen zur Pandemiebekämpfung anders nicht zu erfüllen.
Saubere Schulen sind systemrelevant und die Menschen, die die Schulen sauber halten verdienen mehr … Anerkennung, Respekt und bessere Arbeitsbedingungen. „Schulreinigung selber machen …, bedeutet deshalb nach dem Verständnis des Bündnisses aus Schule in Not und der Gewerkschaften Rekommunalisierung. Statt ständig wechselnder Reinigungskräfte, die für die Schüler*innen oft „unsichtbar“ seien, weil sie außerhalb des Schulbetriebes reinigen, braucht es festangestelltes Personal. Schule ist ein Lern- und Lebensraum, Menschen, die die Schule sauber halten, gehören dazu. Das ist auch für die Schüler*innen eine wichtige Erfahrung, um die (Putz-)Arbeit auch wertzuschätzen.
Nachdem im ersten Halbjahr 2020 sechs Berliner Bezirksverordnetenversammlungen mit großer Mehrheit – teils sogar einstimmig – Anträgen von Einwohner*innen zur Rekommunalisierung der Schulreinigung zugestimmt haben, fordern Gewerkschaften und Schule in Not nun die zügige Umsetzung der Beschlüsse. In einem ersten Schritt sollen bis zum Beginn des kommenden Schuljahres in jedem Bezirk mindestens 10% der allgemeinbildenden Schulen von Fremd- auf Eigenreinigung umgestellt werden.
Bis dahin und wenn nötig, darüber hinaus, werden „Schule in Not“ und Gewerkschaften in den Bezirken mit Aktionen und Veranstaltungen weiter Druck für die Umsetzung machen. Den Auftakt macht der DGB-Kreisverband Tempelhof-Schöneberg mit einer Diskussionsveranstaltung am 28. Oktober.