Gewerkschaft
Mut zum Bandenbilden
Die GEW-Frauen trafen sich zum Neujahrsempfang um über Themen zu sprechen, die Wut erzeugen, aber auch Mut machen.
Am 19. Januar 2025 luden wir als Frauensprecherinnen der GEW zum zweiten Mal zum Neujahrsempfang ins GEW-Haus ein. Das Interesse war überwältigend: 100 Frauen waren angemeldet, um an einem Sonntag in einem offenen Rahmen ins neue Jahr zu starten und sich auszutauschen. In einer lebhaften Atmosphäre trafen bekannte GEW-Mitglieder auf neue Gesichter. Es war uns besonders wichtig, die Erwartungen der Teilnehmerinnen an uns als Frauensprecherinnen zu erfahren – fernab des üblichen Arbeitsalltags und bewusst in einer kinderfreundlichen Atmosphäre.
Im März 2023 wurden wir auf der Frauen-Mitgliederversammlung in den GEW-Frauen-Sprecherinnenrat gewählt. In dieser Funktion vertreten wir die Frauen in der GEW, die im Bildungsbereich tätig sind. Unser Ziel ist es, mit feministischen GEW-Frauen ins Gespräch zu kommen und sie zu stärken – sei es als Delegierte im Landesvorstand, im DGB-Bezirksfrauenausschuss oder in anderen Gremien wie dem Bundesfrauenausschuss. Als Frauen--Sprecherinnen tragen wir aktiv dazu bei, die Anliegen der GEW-Frauen innerhalb der GEW und darüber hinaus zu vertreten.
Um als Sprachrohr für die Frauen in der GEW wirken zu können, brauchen wir regelmäßige Begegnungen und Räume für den Austausch. So lassen sich gemeinsam Themen festlegen, die uns als GEW-Frauen bewegen. Diese Treffen bieten zudem die Gelegenheit, sich zu vernetzen und aktiv zu werden.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde konzentrierten wir uns auf die Themen, die die GEW-Frauen aktuell besonders wütend machen und für die sie Mut aufbringen, um innerhalb der GEW und darüber hinaus aktiv zu werden.
Was Frauen wütend macht
Die Themen, die an uns herangetragen wurden, waren eindeutig: Die GEW-Frauen sind wütend über den Rechtsruck im Land, die massiven Kürzungen im Bildungsbereich und die schlechten Arbeitsbedingungen in Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen. Gemeinsam wollen wir dagegen ankämpfen. »Mut zum organisierten Widerstand« und »Bandenbilden« lauteten die Aufrufe. Gemeinsam sind wir stark!
Auch wir als Frauen-Sprecherinnen haben unsere WUT-Themen: Antonia und Pilar setzen sich mit einer Petition für einen gerechten Nachteilsausgleich ein sowie für das Prinzip »Gleiche Arbeit, gleiches Geld«. Diese Themen können durch die Kraft und Initiative der GEW-Frauen öffentlich werden.
Ein weiteres Thema, das viele Frauen beschäftigte, war der Umgang mit Übergriffen auf pädagogisches Personal an Schulen. Es wurde kritisiert, dass solche Vorfälle oft von Schulleitungen verharmlost oder als Einzelfälle abgetan werden, statt strukturellen Missständen auf den Grund zu gehen.
Unser Engagement und unsere Perspektiven
Katrin hat dieses Jahr mehrere Anträge für den kommenden Gewerkschaftstag verfasst und vertritt die GEW BERLIN in feministischen Bündnissen. Beispielsweise fließt die Expertise des Sprecherinnenrates in die detaillierte GEW-Pro-Choice-Positionierung ein. Wir setzen auf Sichtbarkeit und Stimme bei der Demonstration zum Internationalen Frauentag am 8. März, um noch mehr Menschen für die genannten Themen zu sensibilisieren.
Ich, Tugba, versuche, dieses Ehrenamt als Vollzeit-Alleinerziehende zu gestalten und dabei auf die Hürden in der Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie aufmerksam zu machen. In verschiedenen Gremien beteilige ich mich an Diskussionen zu Frauenthemen und werde zusammen mit Katrin beim kommenden Gewerkschaftstag vertreten sein.
Kommt mit euren WUT-/MUT-Themen oder anderen Anliegen auf uns zu! Je mehr sich melden, desto stärker sind wir. Zusammen können wir noch mehr erreichen!
Eure Frauen-Sprecherinnen der GEW BERLIN: Pilar Jopia-Bonnet, Antonia Surmann, Katrin Wagner und Tugba Scherfner