Zum Inhalt springen

Schwerpunkt "Aufruhr im Hörsaal"

Aufruhr im Hörsaal

Das Hashtag #95vsWissZeitVG wurde von vielen Menschen geteilt. Dadurch erhielten die vielen Betroffenen eine Möglichkeit, sich auch in Pandemiezeiten eine Stimme zu verschaffen und auf die schwierigen Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen.

???????????????????????????????????
Foto: Bertolt Prächt

Es ist ruhig geworden in den Berliner Hörsälen. Die Coronapandemie hat dazu geführt, dass ein Großteil der Studierenden, Wissenschaftler*innen und Verwaltungskräfte mittlerweile von zuhause aus lernen und arbeiten. Dialog und Diskurs finden nun vor allem in Videokonferenzen statt. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass die studentischen Beschäftigten der Berliner Universitäten lautstark am Brandenburger Tor, in den Uni-Gebäuden und auf der Straße ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag Gehör verschafften. »Gemeinsam gegen Prekarisierung« war damals ein Slogan, der auf vielen roten Bannern zu lesen war und die Entschlossenheit der Bewegung widerspiegelte. Ihre Rufe wurden gehört und das Ergebnis war ein voller Erfolg. Nicht auf der Straße, aber dafür im Internet sind in diesen Tagen ebenfalls Rufe zu hören. Sie kommen von engagierten wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, die mit 95 Thesen gegen das Wissenschaftszeitvertragsgesetz eine digitale Welle der Empörung auslösten. Das Hashtag #95vsWissZeitVG wurde von vielen Menschen geteilt. Dadurch erhielten die vielen Betroffenen eine Möglichkeit, sich auch in Pandemiezeiten eine Stimme zu verschaffen und auf die schwierigen Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Die Arbeit am neuen Berliner Hochschulgesetz wirkt dagegen eher wie ein Hintergrundrauschen. Fast unscheinbar erscheint diese weitreichende Gesetzesreform, die angesichts der Pandemie kaum öffentliche Beachtung fand. Dabei sind von der GEW viele konstruktive Vorschläge eingebracht worden, die das Arbeiten in der Wissenschaft wesentlich besser machen könnten. Auch diese Gesetzesentwürfe müssen erstritten werden, nicht immer laut, aber dafür umso kämpferischer. Wir wollen in Zeiten leerer Hörsäle und Seminarräume den verschiedenen kleinen und großen Arbeitskämpfen an den Berliner Hochschulen Gehör verschaffen. In den Fotos greifen wir die Slogans und Parolen der zahllosen Menschen auf, die bei Demos auch in Zeiten der Pandemie zu lesen waren.          

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46