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Wahlprogramme

Pläne für die Brain City

Mit ihren Ideen für die Hochschulen und die Lehrkräftebildung wollen sich die Parteien bei den Senatswahlen im September profilieren. Die GEW BERLIN fasst die verschiedenen Wahlprogramme zusammen.

Studentin in einem leeren Hörsaal in einer Universität
Foto: Adobe Stock

Berlin brüstet sich als Wissenschaftsstadt, als Brain City. Doch ungeachtet dieses Titels musste der Senat in den vergangenen Jahren oft Kritik einstecken. Im Bereich der Hochschulen und der Lehrer*innenbildung äußern die Parteien vielfältige Wünsche und Versprechungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Wahlaussagen zu diesen Themen zusammen und achten dabei insbesondere auf die Arbeits- und Studienbedingungen im Wissenschaftsbereich sowie die Pläne der Parteien, das Lehramtsstudium und die Einstiegsbedingungen für Lehrer*innen zu verändern.

Gute Arbeit in der Wissenschaft

Die Linke möchte vielfältig darauf einwirken, Mitarbeiter*innen an den Hochschulen zu entfristen und Vollzeitstellen in der Wissenschaft anzubieten. So soll das Pooling von Drittmittelstellen eine Entfristung möglich machen und über die Hochschulverträge weitere Entfristungen verabredet werden. Mit dem Prinzip »Dau-erstellen für Daueraufgaben«, einem Ausbau des Mittelbaus an den Fachhochschulen und unbefristeten Stellen für Post-Docs will Die Linke Arbeitsbedingungen auf allen Ebenen des Wissenschaftsbetriebes verbessern. Hier setzen auch die Grünen an und wollen »prekäre Beschäftigungen in gute Arbeitsverhältnisse umwandeln«. Sowohl Linke als auch Grüne wollen dies in den Hochschulverträgen festschreiben. Die SPD verfolgt das Ziel, das Wissenschaftszeitvertragsgesetz im Bund abzuschaffen und durch ein neues »Gesetz für Perspektiven in der wissenschaftlichen Laufbahn« zu ersetzen. Mehr unbefristete Stellen sollen durch eine Departmentstruktur an den Hochschulen entstehen. Tenure-Track--Professuren und eine Anpassung der Promotionsstellen an die durchschnittliche Promotionszeit sollen den Nachwuchs sichern. Die FDP setzt auf mehr Eigenverantwortung an den Hochschulen, diese sollen zum Beispiel über Leistungszulagen für Professor*innen selbst bestimmen. Mit einem möglichen Gründungssabbatical für alle Forscher*innen möchte die FDP die Brücke zur Wirtschaft schließen. Die CDU hält sich mit Forderungen zu Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft zurück und wünscht sich lediglich eine neu einzurichtende Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung.

Hochschuldemokratie

Zur demokratischen Mitbestimmung an Hochschulen äußert sich die CDU nicht. Die FDP hingegen wünscht sich zumindest den Schutz einer offenen und demokratischen Diskussionskultur an Hochschulen. Bei der SPD wird dies konkreter: Zur Einbeziehung von Perspektivvielfalt sind demokratische Hochschulen mit Partizipationsmöglichkeiten ein wichtiger Bestandteil. Auch die Grünen wollen Partizipation über alle Statusgruppen stärken, dies soll am besten im Hochschulgesetz festgeschrieben werden. Viertelparitätische Grundordnungsgremien wären für die Grünen das Mittel der Wahl, um Hochschuldemokratie zu stärken. Die Linke will »mehr Transparenz, mehr Beteiligung, mehr Rechte« und dies auch an Forschungseinrichtungen. Das soll zum Beispiel durch gut ausgestattete Gremienreferate ermöglicht werden. Anrechnung des hochschulpolitischen Engagements auf Studienleistungen und höhere Aufwandsentschädigungen für Studierende möchte die Linke ebenso wie eine Einbeziehung von Professor*innen in die Personalvertretung und eine Stärkung der Mitbestimmung an konfessionellen Hochschulen.

Studienbedingungen

Die Grünen wünschen sich eine Auflösung des Investitionsstaus an Hochschulen: Energetische Sanierung, Klimaneutralität und Digitalisierung sollen im Zentrum stehen. Die Promotion soll in den entsprechenden Forschungsgebieten zukünftig auch an Fachhochschulen möglich sein.

Durchlässigkeit ist auch für die SPD ein wichtiger Punkt. Die Sozialdemokrat*innen wollen dafür Programme wie firstgen, Arbeiterkind und Erasmus fördern. Zusätzlich soll ein modernisiertes alters- und elternunabhängiges BAföG geschaffen werden. Erhöhte Wahlfreiheit von Studierenden, Senkung des Semesterticket-Betrags, Kredite fürs Studierendenwerk zur Schaffung von Wohnheimplätzen: All dies sind laut Linke Maßnahmen zur Verbesserung der Studienqualität und zur Öffnung der Hochschulen für nicht-akademische Haushalte. Die FDP setzt auf eine grundsätzliche Anerkennung aller im Ausland erbrachten Studienleistungen. Auch sie wünscht sich flexiblere Studiengänge und möchte ein besseres Betreuungsverhältnis für Studierende. Digitale Lehre soll langfristig gedacht und in digitale Infrastruktur investiert werden. Das Promotionsrecht soll explizit bei den Unis bleiben. Die CDU setzt einen besonderen Schwerpunkt auf die »Digitale Hochschule« und will dafür eine Verstetigung der Finanzierungsprogramme. Gesicherte finanzielle Rahmenbedingungen für Personal und digitale Infrastruktur sollen für positive digitale Lernerlebnisse auch nach der Pandemie sorgen.

Lehramtsstudium

Um mehr Lehramtsstudienplätze zu schaffen, kann sich die FDP vorstellen, auch die Fachhochschulen einzubeziehen. Die Liberalen wünschen sich mehr Praxisnähe im Lehramtsstudium, außerdem sollen digitale Pädagogik und Arbeitsmethoden feste Lehrinhalte werden. Die SPD wünscht sich eine bedarfsdeckende Lehrkräfte-Ausbildung. Ein neuer Bachelor of Education soll zur stärkeren Orientierung an der Schulpraxis bereits bei Studienbeginn führen. Bei der CDU setzt man allein auf finanzielle Anreize: Die Aussicht auf sofortige Verbeamtung, Übernahmegarantie sowie ein Lehramtsstipendium über 500 Euro bei gleichzeitiger Verpflichtung zur Tätigkeit an einer Berliner Schule sollen den gewünschten Nachwuchs bringen.

Die Linke hat zusätzlich zur Erhöhung der Studienplätze und Qualität andere Forderungen im Programm: Das Lehramtsstudium soll durchlässiger werden, damit auch Fachmaster oder wissenschaftliche Laufbahnen möglich werden. Themen wie Diversität, pädagogische Haltung, Antidiskriminierung, aber auch eigene Schwerpunktsetzungen sollen im Lehramtsstudium mehr Raum bekommen. Bei den Grünen steht der Ausbau der Studienplätze im Grundschulbereich im Vordergrund. Inhaltlich sollen pädagogische Fragestellungen früher in den Fokus rücken, Inklusion und Vielfalt wesentliche Bestandteile werden. Bereits frühzeitig soll Studierenden auch praktische Erfahrung ermöglicht werden.

Referendariat und Berufseinstieg Schule

Wo die CDU mit Verbeamtung punkten möchte, setzt die FDP auf finanzielle Anreize für Lehrer*innen, die in den ersten drei Jahren nach dem Referendariat in Berlin bleiben. Die SPD will so vielen Lehrkräften wie möglich die Chance auf eine Verbeamtung geben. Das Referendariat soll mit dem Studium stärker verzahnt werden, Referendar*innen durch neue »Ausbildungskoordinator*innen« unterstützt werden. Die Linke will das berufsbegleitende Referendariat besser bewerben und eine Verkürzung des Referendariats ermöglichen. Zusätzlich möchte die Linke prüfen, ob eine Anpassung des letzten Semesters an das Schuljahr sinnvoll ist, um einen früheren Einstieg ins Referendariat zu ermöglichen. Die Grünen wollen ein Berliner Landesinstitut, welches die zweite Phase der Lehrer*innenbildung sowie Fort- und Weiterbildungen zusammenfasst. Im Vorbereitungsdienst sollen höhere Bezüge locken. Eine Zulage während des Referendariats winkt für diejenigen, die sich für eine Tätigkeit in Berlin verpflichten.

Quereinstieg

Die Grünen wollen den Quereinstieg für Absolvent*innen pädagogischer Studiengänge und für Lehrkräfte mit nur einem Fach öffnen. Quereinsteiger*innen sollen erst einmal mit einer sechswöchigen Hospitation starten. Häufungen von Quereinsteiger*innen an bestimmten Schulen sollen verhindert werden. Die SPD möchte die Studienqualität verbessern und im ersten Semester die Unterrichtsverpflichtung zugunsten von Ausbildungs- und Hospitationszeit senken. Bei der FDP setzt man auf Aufstiegsmöglichkeiten für Laufbahnbewerber*innen, um die Häufung von Quereinsteiger*innen an Brennpunktschulen zu verhindern. Die CDU möchte Quereinsteiger*innen an Schulen auf 20 Prozent begrenzen und diese zum Beispiel keine Hauptfächer unterrichten lassen. Befriste Arbeitsverträge sollen die Gefahren bei Nicht-Eignung der Lehrkräfte senken. Auch die Linke will die Ausbildungsqualität verbessern und die Unterrichtsverpflichtung am Anfang senken. Verbindliche Mentor*innenstunden, individuelle Betreuung und ein Ausbau der Q-Master-Studiengänge sind damit verbundene Maßnahmen.

Fort- und Weiterbildung Lehrkräfte

Bei den Grünen sollen Fortbildungen einen Platz in der Arbeitszeit von Lehrkräften erhalten. In dem neu zu gründenden Berliner Landesinstitut für Lehrer*innenbildung wären auch Fort- und Weiterbildungsangebote zusammengefasst und bestehende Einrichtungen integriert. Die Linke möchte den verpflichtenden Auf- und Ausbau digitaler Kompetenzen. Inklusiv arbeitende Schulen sollen einen jährlichen Studientag zusätzlich erhalten. Auch die SPD hätte gerne ein »Landesbildungsinstitut für Schule«. Besonders in den Bereichen Diversität, Heterogenität, digitale Bildung, Didaktik sowie Sprach- und Demokratiebildung brauche es mehr Angebote. Die FDP setzt auf die verpflichtende Teilnahme an bedarfsgerechten Fortbildungen: Dafür soll das LISUM finanziell und personell besser ausgestattet werden. Die CDU will ebenfalls einen personellen Ausbau des LISUM. Sie sieht ein Defizit beim Umgang mit Antisemitismus und Rassismus an Schulen und will in diesen Bereichen verpflichtende Angebote verankern.

Vergleich Wahlprogramme (bitte aufklappen)

Hinweis: Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Langversionen der Wahlprogramme der Parteien:
Die Linke: https://dielinke.berlin/fileadmin/download/2021/wahlprogramm_ah21.pdf
Bündnis 90/Die Grünen: https://gruene.berlin/fileadmin/BE/lv_berlin/LV_Berlin_Dokumente/Wahl_2021/b90dg_wahlprogramm_2021.pdf
SPD: https://spd.berlin/media/2021/05/SPD-Berlin_Landeswahlprogramm.pdf
CDU: https://cdu.berlin/image/uploads/data/Berlin-Plan_CDU-Berlin_2021-2026.pdf
FDP: https://www.fdp-berlin.de/wp-content/uploads/2021/06/Wahlprogramm-der-FDP-Berlin-zur-Abgeordnetenhauswahl-2021.pdf

Die Linke

 
  • In den kommenden Hochschulverträgen verbindliche Konzepte zur Entfristung verabreden, Erhöhung Anteil entfristeter Mitarbeiter:innen und Dozent:innen auf 45% (98)
  • Pooling von Drittmittelstellen, dadurch Ermöglichung von unbefristeten Verträgen (98)
  • Alle Stellen im Mittelbau an Forschung und Lehre anbinden, Vollzeitstellen oder mindestens Teilzeit mit 65% (98)
  • Fachhochschulen: Erweitertes Aufgabenspektrum muss sich beim Lehrdeputat und den Arbeitsbedingungen niederschlagen, Ausbau des Mittelbau (98)
  • Einführung von Dauerstellen für Post-Docs; keine Juniorprofessur mehr ohne Tenure Track (98)
  • Lockerung des Hausberufungsverbot in beschränktem Maße (98)
  • Dauerstellen für Daueraufgaben, Berücksichtigung von Vor- und Nachbereitung stärker berücksichtigen (98)
  • Lehrkräfte besser an die Hochschulen anbinden (98)
  • Forum Gute Arbeit: Soll zur Verhandlung und Umsetzung der Hochschulverträge bleiben, jedoch auf geeignetere organisatorische Grundlagen gestellt werden. Gemeinsam mit PR und Gewerkschaften Entwicklung von krisenfesten und familienfreundlichen Arbeitszeit- und Arbeitsortmodellen (98)
  • Personalstruktur: Weg vom Lehrstuhlprinzip, hin zu einer Facility-Struktur (98)
  • Wissenschafts- unterstützendes Personal: Eingruppierung, Stellenbeschreibung und Entgelte sollen gestiegenes Aufgabenspektrum widerspiegeln, außerdem Arbeitsplatzausstattung und Mitbestimmung in Gremien (98)
  • Uni Assist neu aufstellen, in eine Anstalt des öffentlichen Rechts überführen und aus Bundesmitteln finanzieren – dabei Mitbestimmung Transparenz mitdenken (101)
 

Bündnis 90 / Die Grünen

 
  • Mit zusätzlichem Geld vordringlich befristete und prekäre Beschäftigungen in gute Arbeitsverhältnisse umwandeln (83)
  • Sockelbetrag soll deutlich steigen, um Lehre und Forschung in hoher Qualität sicherzustellen (115)
  • Berlinweite Strukturplanung soll über alle Hochschulen hinweg Kooperation stärken (115)
  • Abhängigkeit von Wissenschaftler:innen (insbesondere Promovierende) aufbrechen durch Entkopplung von Begutachtung und arbeitsrechtlicher Weisungsbefugnis (115)
  • Mehr Dauerstellen neben Professuren (115)
  • Tarifflucht verhindern, gute Bezahlung von freien Lehrbeauftragten sicherstellen (115)
  • Festschreibung der Ziele von S. 115 des Wahlprogramms in Hochschulverträgen (115)
  • Erprobungsklausel soll wegfallen (116)
 

SPD

 
  • Promovierende brauchen eine Trennung von Betreuung, Bezahlung und Bewertung; Begleitung durch Promotionskomitees (55)
  • Länge der Promotionsstellen an durchschnittliche Promotionszeit anpassen und bei 100% Arbeitszeit auch 100% bezahlen (55)
  • Schaffung von Tenure-Track-Professuren als regulärer Karriereweg zur Lebenszeitprofessur (55)
  • Unterstützung beim Strukturwandel von Instituten, die auf Departmentstruktur umstellen und dadurch mehr unbefristete Stellen schaffen (55)
  • Einsatz ggü. Bund zur Abschaffung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes und Schaffung eines neuen Gesetzes für Perspektiven in der wissenschaftlichen Laufbahn (55)
  • Wissenschaftsunterstützendes Personal angemessen eingruppieren und bezahlen (55)
  • Prüfung der Einrichtung einer Akademie für Wissenschaftsmanagement zur Professionalisierung von Karrierewegen (55)
 

CDU

 
  • …eine eigene Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung einrichten. (117)
 

FDP

 
  • Hochschulen sollen selbst über Leistungszulagen für Professor:innen bestimmen (15)
  • Tenure-Tracks als Standard, Ausbau von Alternativen zur Professur, Wissenschaftszeitvertragsgesetz kritisch überprüfen (15)
  • Weiterentwicklung der Frauenbeauftragen zur Gleichstellungsbeauftragen, weitere Dimensionen von Diversität in den Blick nehmen. Keine starren Quoten, sondern flexible Förderinstrumente benutzen (15)
  • Erprobungsklausel ist eine Erfolgsgeschichte, diese im Berliner Hochschulgesetz verstetigen (15)
  • Gründungssabbatical für alle Forscher:innen möglich machen (16)
 

 

Die Linke

 
  • Mehr Transparenz, mehr Beteiligung, mehr Rechte, auch an Forschungseinrichtungen (98)
  • Selbstverwaltung in den Gremien professionalisieren, Informationsansprüche, Fragerechte und Antwortpflichten präzisieren. (99)
  • Gremienreferate neu einführen und entsprechend ausstatten. (99)
  • Mitarbeit von Studierenden besonders unterstützen, z.B. durch erhöhte AE und Anrechnung auf Studienleistungen (99)
  • Paritätische Besetzung mindestens der Grundordnungsgremien (99)
  • Einbeziehung von Professor:innen und Lehrbeauftragten in die Personalvertretung (99)
  • Mitbestimmung an konfessionellen Hochschulen ausweiten (99)
 

Bündnis 90 / Die Grünen

 
  • Partizipationsmöglichkeiten aller Gruppen innerhalb von Hochschulen stärken, in einem modernen Hochschulgesetz festschreiben (116)
  • Viertelparitätische Grundordnungsgremien verankern, welche Zusammensetzung und Aufgaben aller Gremien der Hochschule beschließen (116)
 

SPD

 
  • „Wir brauchen professionelle Personalentwicklung und demokratische Hochschulen mit Möglichkeiten der Partizipation bei der Ausgestaltung und Entwicklung der Hochschule für alle Mitglieder, um die Vielfalt der Perspektiven zum Nutzen der Hochschulen einzubeziehen.“ (55)
 

FDP

 
  • Schutz einer offenen und demokratischen Diskussionskultur an Hochschulen (16)
 

 

Die Linke

 
  • Mitbestimmung von Studierenden in der Qualitätssicherung ausbauen (101)
  • Wahl- und Abwahlfreiheit von Modulen deutlich ausbauen (101)
  • Studienraum Berlin-Brandenburg, in dem Studienleistungen voraussetzungslos und ohne Prüfung anerkannt werden (101)
  • Einsetzen für Digitalpakt Hochschule auf Bundesebene (100)
  • Hochschuldidaktik weiterentwickeln, gerade in Bezug auf Unterstützung digitaler Lehrformate (101)
  • Einsetzen für BAföG-Reform auf Bundesebene (101)
  • Kredit für Studierendenwerk, um Anzahl von Wohnheimplätze durch Neubau und Zukauf zu erhöhen (101)
  • Senkung des Semesterticket-Betrags auf den Azubi-Preis (101)
  • Weitere Öffnung von Hochschulen für Nicht-Akademiker-Haushalte (101)
  • Ausweitung des Orientierungsstudiums, besonders Geflüchtete unterstützen (101)
 

Bündnis 90 / Die Grünen

 
  • Berlinweites Angebot von frei wählbaren und anrechenbaren Leistungen (117)
  • Promotionsrecht an Fachhochschulen soll im entsprechenden Forschungsgebiet möglich sein (117)
  • Durchlässigkeit von Hochschulen und Universitäten erhöhen (117)
  • Investitionsstau an Hochschulen auflösen, energetische Sanierung, Klimaneutralität und Digitalisierung im Zentrum (117)
  • Eigenes Programm für die Digitalisierung von Bibliotheken (117)
  • Initiativen für Klimaneutralen Campus stärken (118)
 

SPD

 
  • Modernisiertes alters- und elternunabhängiges BAföG (54)
  • Unterstützung der Hochschulen bei Programmen wie firstgen, Erasmus, und Arbeiterkind, um Durchlässigkeit zu erhöhen (54)
 

CDU

 
  • … soll jede Hochschule barrierefreie Online-Lehre und einen barrierefreien Online-Auftritt umsetzen. Wir werden Kitaplätze in Hochschulnähe ausbauen, um Studierende mit Kindern zu entlasten. (120)
  • Digitale Hochschule weiterentwickeln: Wir werden Berlin zum Vorreiter einer digitalisierten Hochschullandschaft machen. Dafür werden wir die planbare und sichere Finanzierung der digitalen Lehre und modernen Hochschulverwaltung sicherstellen und die Potenziale der Anwendung digitaler Instrumente und Methoden in den Bereichen Lehre und Forschung ausschöpfen. (121)
  • Digitale Lehre: Zur Sicherung der beeindruckenden und schnellen Erfolge der Berliner Hochschulen bei der Einrichtung digitaler Lehr- und Prüfungsformate und zur Ermöglichung eines dauerhaften digitalen Innovationsschubs in der Hochschullehre werden wir die bislang nur kurzfristigen Berliner Finanzierungsprogramme (Virtual Campus Berlin I und II) verstetigen. Anstelle eines weiteren befristeten Programms werden wir den Hochschulen gesicherte finanzielle Rahmenbedingungen für digitale Infrastruktur und Personal anbieten, damit sie aus den pandemiebedingten kurzfristigen Maßnahmen eine positive zeitgerechte Perspektive entwickeln können. (122)
 

FDP

 
  • Betreuungsverhältnis verbessern, Studiengänge für Studierende flexibler gestalten (15)
  • Langfristig digitale Lehre und E-Learning in Strategien überführen unter der Maßgabe höchstmöglicher Qualität; dadurch auch Vereinbarkeit von Studium und Familie erhöhen und Studium für Menschen mit Beeinträchtigungen verbessern (16)
  • Einsetzen für ein elternunabhängiges BAföG auf Bundesebene, Rückzahlung unter Berücksichtigung sozialer Kriterien (16)
  • Mindestens eine 24/7-Bibliothek pro Universität, angemessene Arbeitsplätze und Lernräume (16)
  • Investition in die digitale Infrastruktur von Hochschulen (WLAN, ausreichend Steckdosen, neue Online-Portale) (16)
  • Englisch als Verkehrssprache in der Verwaltung anbieten, um Studierende und Wissenschaftler:innen aus aller Welt nach Berlin zu holen (16)
  • Hochschulen sollen Leistungen aus dem Ausland grundsätzlich anerkennen und Nichtanerkennung explizit begründen (16)
  • Promotionsrecht auch zukünftig weiter nur an Universitäten, Fachhochschulen sind darauf nicht ausgelegt und wären in ihren praxisbezogenen Kernkompetenzen dadurch geschwächt (16)
 

 

Die Linke

 
  • Erhöhung von Studienplätzen und Qualität (101)
  • Schaffung von Beschäftigungsperspektiven für Lehramts-BA (101)
  • Einführung einer Orientierungsphase für das Lehramtsstudium, um Neigung zum Lehramt zu prüfen (101)
  • Bereits im BA höherer Pflicht-Praxisanteil an Schulen, zusätzlich Ausweitung des Orientierungspraktikum (101)
  • Restrukturierung des Lehramtsstudiums, sodass mehr eigene Schwerpunktsetzungen möglich sind (102)
  • Mehr Raum im Studium sollen „pädagogische Haltung, Selbst- und Sozialkompetenzen, Beziehungsarbeit und Antidiskriminierung“ bekommen (102)
  • „Umgang mit Diversität, Inklusive Pädagogik, Medienbildung, politische Bildung, Schulentwicklung, Deutsch als Zweitsprache und Nachhaltigkeitverbindlich im Studium verankern (102)
  • Angebote wie „Lehramt plus“ und studentische Tutorien stärken (10)
  • Praxissemester könnte früher im Masterstudium verankert werden; Unterstützungssysteme für Menschen, die nebenbei Erwerbsarbeit leisten;
  • Betreuung intensivieren durch mehr Unterrichtsbesuche (102)
  • Durchlässigkeit verschiedener Abschlüsse erhöhen: Lehramts-BA soll Chance auf Fachmaster, wiss. Laufbahn oder Auslandsaufenthalt für Lehrkräfte erhalten (102)
 

Bündnis 90 / Die Grünen

 
  • Ausbau der Lehramtsstudienplätze, vor allem im Grundschulbereich (103)
  • Pädagogische Fragestellungen stärker in den Fokus rücken; "Inklusion, Vielfalt, Digitalisierung, Demokratiebildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sollen wesentliche Bestandteile der Ausbildung werden (104)
  • Studierende sollen frühzeitig praktische Erfahrungen sammeln können (104)
  • Diversifizierung von Inhalten des Studiums der
  • Lehramtsausbildung (Themen wie Rassismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit, Stigmatisierung psychischer Krankheiten, etc.) (107)
  • Gendersensible Pädagogik und Didaktik fördern (107)
 

SPD

 
  • Bekenntnis zu bedarfsdeckender Ausbildung der Lehrkräfte, Zielzahl 4,5 Prozent des Lehrkörpers als Absolvent:innen pro Jahr (49)
  • Qualitativ und quantitativ Lehrer:innen-Ausbildungsoffensive weiter stärken (49)
  • Einführung „Bachelor of Education“ zur stärkeren Orientierung an Schulpraxis bei gleichzeitiger Stärkung des professionsbezogenen Lehrangebots (49)
  • Flexibilität erhalten, Studierenden durch zusätzliche Module auch einen Fachabschluss ermöglichen (50)
  • Duales Studienmodell mit Hochschulen zur Begegnung des Fachkräftemangels an Berufsschulen (50)
  • Früher „Sprachbildung, (digitale) Didaktik, Medienpädagogik, außerschulische Lernorte oder diskriminierungskritische Arbeit“ als Inhalte bearbeiten (50)
  • Lehrkräfte stärker sonderpädagogisch ausbilden, Ziel sind inklusive Schulen (50)
 

CDU

 
  • Neben der Aussicht auf eine sofortige Verbeamtung und eine Übernahmegarantie wollen wir Lehramtsstudierenden zusätzlich Stipendien in Höhe von 500 Euro pro Monat gewähren, wenn sie sich auf eine Tätigkeit an einer Berliner Schule festlegen. (16)
 

FDP

 
  • Schaffung von mehr Lehramtsstudienplätzen unter Einbeziehung der Fachhochschulen, um Kapazitäten zu erweitern (11)
  • Mehr Praxisnähe im Lehramtsstudium (11)
  • Digitale Pädagogik muss fester Teil werden, genauso wie digitale Arbeitsmethoden (11)
  • Lehrerbildungsstandards der KMK von 2019 sofort in Lehrinhalte umsetzen, künftige Anpassungen innerhalb eines Jahres umsetzen (11)
  • Fachhochschulen sollen Grundschul- und Berufsschulstudiengänge als Modellversuch anbieten; durch Kooperation mit Universitäten müssen dann nicht alle Inhalte selbst angeboten werden (16)
 

 

Die Linke

 
  • Prüfung, ob letztes Semester an das Schuljahr angepasst wird, sodass früherer Einstieg ins Referendariat möglich ist (102)
  • Bessere Bewerbung des berufsbegleitenden Referendariats; Vorsehen einer Verkürzung des Referendariats, wenn Mentor:innen dies befürworten. (102)
  • Kooperation von Schulen und Universitäten ausbauen, Ausbildungsschulen einrichten (102)
 

Bündnis 90 / Die Grünen

 
  • Wir unterstützen den Vorschlag zur Einrichtung eines Berliner Landesinstitutes, in dem die zweite Phase der Lehrer:innenbildung sowie die Fort- und Weiterbildung zusammengefasst werden. (104)
  • Deutliche Erhöhung der Bezüge im Vorbereitungsdienst (104)
  • Zulage während des Referendariats für Absolvent:innen, die sich verpflichten, danach in Berlin zu bleiben (104)
  • Gewinnung von mehr Schwarzen Lehrkräfte, Lehrkräften of Color, Lehrkräften mit Behinderung und Lehrkräften, deren Familiensprache nicht deutsch ist (106)
 

SPD

 
  • Durch Berliner Optionsmodell so vielen Lehrkräften wie möglich die Chance auf eine Verbeamtung geben (48)
  • Stärkere Verzahnung von Referendariat und Studium (49)
  • Unterstützung Referendar:innen durch neue Funktionsstelle „Ausbildungskoordinator:in“ (50)
  • Modellversuch Schwerpunktausbildungs-schulen nach finnischem Vorbild soll Verzahnung von Uni und Schule bewirken (50)
  • Qualitativ gute Ausbildung kann nur durch gute und bedürfnisgerechte Betreuung am StEPS erreicht werden (50)
  • Anreize für Sekundarschulen schaffen, Kolleg:innen als Fachseminarleiter:innen freizustellen (50)
 

FDP

 
  • Erhöhung Anzahl Absolvent:innen, die nach dem Referendariat in Berlin bleiben durch finanzielle Anreize; z.B. finanzielle Unterstützung gegen die Verpflichtung, in den ersten drei Jahren nach dem Referendariat in Berlin zu bleiben (11)
 

 

Die Linke

 
  • Fokus beim Quereinstieg: Ausbildungsqualität verbessern, um Abbrüche zu verhindern (90)
  • Geringe Unterrichtsverpflichtung am Anfang, dann stufenweise Erhöhung (90)
  • Verbindliche Absicherung der Mentor:innenstunden sowie individuelle Betreuung (90)
  • Q-Master-Studiengänge weiter ausbauen (90)
 

Bündnis 90 / Die Grünen

 
  • Quereinsteiger:innen sollen mit einer sechswöchigen Hospitation beginnen (104)
  • Erleichterung Quereinstieg für Absolvent:innen von pädagogischen Studiengängen (104)
  • Erleichterung des Einstiegs von (z.b. geflüchteten) Quereinsteiger:innen durch Öffnung für Lehrkräfte mit nur einem Fach (104)
  • Häufung von Quereinsteiger:innen an bestimmten Schulen entgegenwirken, bessere Rahmenbedingungen zur Weiterarbeit schaffen (109)
 

SPD

 
  • Verbesserung der Qualität des Studiums (50)
  • Im 1. Semester Unterrichtsverpflichtung senken zugunsten von Ausbildungs- und Hospitationszeit analog zur Unterrichtsverpflichtung von Referendar:innen (50)
 

CDU

 
  • 1.Quereinsteiger sollen im ersten Jahr ihrer Arbeitsaufnahme weder als Klassenleitung noch in Leistungskursen eingesetzt werden.
  • 2. Quereinsteiger sollen in der ersten Grundschulklasse nicht in Mathematik und Deutsch und auch nicht als Klassenlehrer eingesetzt werden.
  • 3. Hauptfächer dürfen nur von voll ausgebildeten Lehrkräften unterrichtet werden.
  • 4. Um eine berlinweit gerechte Verteilung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern zu erreichen, wollen wir ihren Anteil je Schule verbindlich auf maximal 20 Prozent begrenzen.
  • 5. Für Quereinsteiger sollen grundsätzlich befristete Arbeitsverträge gelten. Bei Nicht-Eignung muss die Möglichkeit zur Auflösung des Arbeitsverhältnisses bestehen, die sofortige Vergabe unbefristeter Verträge halten wir für falsch. (16)
 

FDP

 
  • Hoher Anteil Quereinsteiger:innen an Schulen in sozialen Brennpunkten eine besondere Herausforderung. Dort gezielt Aufstiegsmöglichkeiten gegen Einsatzzeiten setzen, um Laufbahnbewerber:innen zu gewinnen und angemessene Verteilung von Quereinsteiger:innen zu schaffen (11)
 

 

Die Linke

 
  • Lehrkräfteausbildung sowie öffentlich finanzierte Fort- und Weiterbildung muss Auf- und Ausbau digitaler Kompetenzen beinhalten (96)
  • Fokus auf Daten- und Datenschutz-Kompetenzen als Basis für die Auswahl und Anwendung von digitalen Lehr- und Lernmitteln sowie für den Umgang mit Algorithmen und künstlicher Intelligenz legen (96)
  • Inklusiv arbeitende Schulen haben höheren Fortbildungsbedarf, erhalten jährlichen Studientag zusätzlich (91)
 

Bündnis 90 / Die Grünen

 
  • Platz für Fortbildungen in der Arbeitszeit von Lehrkräften (103)
  • Unterstützung des Vorschlags zur Einrichtung eines Berliner Landesinstitutes, in dem die zweite Phase der Lehrerbildung sowie die Fort- und Weiterbildung zusammengefasst werden (104)
  • Bestehende Einrichtungen wie das Zentrum für Sprachbildung integrieren (104)
  • Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung schaffen, diese sollen auch regelmäßig und nachvollziehbar wahrgenommen werden (104)
 

SPD

 
  • Schaffung eines Berliner Landesbildungsinstitut für Schule; zentrale Aufgaben: Durchführung, Steuerung und Evaluation aller Maßnahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung für alle Beschäftigten im Berliner Schulsystem (50)
  • Bessere Fortbildungsmöglichkeiten in den Bereichen „Diversität, Heterogenität, digitale Bildung, Sprachbildung, Demokratiebildung und Didaktik“ (50)
 

CDU

 
  • Wir werden verpflichtende Lehrerfortbildungen für den Umgang mit Antisemitismus und Rassismus in der Schule verankern. (13)
  • Fortbildung von Schulleitungen fördern:
  • Wir werden die Qualifizierungsreihen des LISUM Berlin-Brandenburg personell verstärken (16)
 

FDP

 
  • Verpflichtende, bedarfsgerechte Fortbildungsveranstaltungen für sämtliche Lehrkräfte, ein Kontingent im Jahr muss erfüllt werden, dies wird überprüft (11)
  • Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) Berlin- Brandenburg finanziell und personell so ausstatten, dass qualitativ hochwertiges Angebot bereitgestellt wird (13)
 

 

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46