Zum Inhalt springen

Länder-Tarifrunde 2019

Verhandlungsauftakt am 21. Januar

Tarifrunde für Berliner Erzieher*innen von besonderer Bedeutung

Der Auftakt der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder ist von zahlreichen Beschäftigten lautstark begleitet worden. Zusammen mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes, ver.di, GdP und IG BAU, hatte die GEW zu einer Kundgebung vor der Landesvertretung Baden-Württemberg aufgerufen. Mit dabei waren auch viele Berliner Erzieher*innen, für die die Tarifrunde von ganz besonderer Bedeutung ist. Begleitet wurden sie von zahlreichen Eltern, die sich für eine bessere Bezahlung der Erzieher*innen einsetzen.

„Wir sind hier zahlreich erschienen, damit der Sozial- und Erziehungsdienst bei dieser bundesweiten Tarifrunde nicht vergessen wird“, erklärte Doreen Siebernik, Vorsitzende der GEW BERLIN. Siebernik wies auf die besondere Rolle der Berliner Erzieher*innen hin, die im Tarifvertrag der Länder (TV-L) deutlich weniger verdienen als ihre Kolleg*innen in den anderen Bundesländern, die nach dem kommunalen TVöD bezahlt werden. „Es kann nicht sein, dass Berliner Erzieher*innen für die gleiche Arbeit mehrere hundert Euro weniger verdienen als ihre Kolleg*innen in Brandenburg und im Rest des Landes“, betonte Siebernik.

Die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe wies vor Beginn der Verhandlungen auf den eklatanten Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst hin. „Wenn die Länder als Arbeitgeber attraktiv sein wollen, müssen sie den Beschäftigten ein konkurrenzfähiges Gehalt zahlen. Lehrkräfte und Erzieher*innen werden bundesweit händeringend gesucht – das muss man dem Tarifabschluss anmerken! Wir fordern für alle Beschäftigten eine Lohnerhöhung von sechs Prozent, mindestens jedoch 200 Euro und eine bessere tarifliche Eingruppierung angestellter Lehrkräfte“, sagte Tepe.

„Wir erleben in Berlin einen sich immer weiter verschärfenden Mangel an Pädagog*innen“, ergänzte Siebernik. „Die Stadt fragt sich, wie sie Erzieher*innen und Lehrkräfte gewinnen kann. Forderungen nach einer fairen und konkurrenzfähigen Bezahlung hat der Senat aber bisher mit Verweis auf die Tarifrunde abgelehnt. Nun muss der Verhandlungsführer der Länder, der Berliner Finanzsenator Kollatz, Taten folgen lassen. Berliner Pädagog*innen haben das Recht auf ein Brandenburger Gehalt!“

Unter den Beschäftigten, die im Land Berlin unter den Tarifvertrag der Länder (TV-L) fallen, sind die über 17.000 angestellten Lehrkräfte und die etwa 13.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst die größten Berufsgruppen.