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Gewerkschaft

Offen und respektvoll gegenüber Neuem und Anderem

In der Zukunftswerkstatt tauschten Mitglieder der GEW BERLIN ihre Vorstellungen von einer modernen und lebendigen Gewerkschaft aus.

Foto: Adobe Stock

Die GEW BERLIN als »Mitmachgewerkschaft: Für eine moderne, attraktive, lebendige und offene GEW«. Dieser Leitsatz begleitete die Teilnehmer*innen der Zukunftswerkstatt im Frühjahr 2022. Fast ein Jahr zuvor, im Juni 2021, beschloss der Landesvorstand die Durchführung einer solchen, um die Mitgliederbeteiligung zu fördern. An vier Terminen nahmen bis zu 36 neuaktive und langjährige Mitglieder aus allen Organisationsbereichen teil.

Engagement wenig attraktiv

In der Kritikphase konnten die Teilnehmer*innen sich frei zu allen Problemen der Mitmachgewerkschaft äußern. Hier nannten viele, dass sie Machtkämpfe stören und sie sich nicht angemessen vertreten fühlen, es fehlte aber auch an Begeisterung, sich zu engagieren, teilweise aufgrund mangelnder Attraktivität des Engagements selbst. Ebenso wurde kritisiert, dass die Gewerkschaftsstrukturen intransparent seien, und es insbesondere für neue Mitglieder nicht genügend Ansprache gebe. Willkommens- und Kommunikationskultur waren hier die tragenden Stichworte.

Zu den Problembereichen wurden wiederum Utopien entwickelt, wie diese Aspekte in einer idealen GEW BERLIN aussähen. Die Utopien beschäftigten sich ge-clustert mit Themen wie Kommunikation und Organisation der Mitglieder, Lust und Spaß in der GEW; Hauptamt oder konstruktive Kommunikations- und Streitkulturen. Aus diesen Utopien erarbeiteten die Teilnehmer*innen in der Realisierungsphase Forderungen an die Gremien.

Von den Utopien zu konkreten Forderungen

Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt werden in verschiedene Bereiche der Arbeit der GEW BERLIN einfließen. Zum einen wird es Anträge geben, die die Landesdelegiertenversammlung (LDV) im Mai bereits behandelte (siehe S. 32), wie zur Redekultur, Neumitgliederbegrüßung und -betreuung; die Visualisierung der GEW-Strukturen für Neuaktive und zur Wertschätzung im Ehrenamt. Einige weitere Aspekte werden ohne Anträge erledigt, wie etwa neue »Wegweiser« für GEW-Aktive, Namensschilder und Musik vor der LDV. Außerdem werden in Arbeitsgruppen Fragen über eine Strukturreform und eine transparentere Zeitplanung weiterbearbeitet. Sie konnten nicht bis zur Frühjahres-LDV geklärt werden.

Die Zukunftswerkstatt zeigte sich als eine produktive Möglichkeit, jenseits der strengen Geschäftsordnung einer formellen Sitzung, neuaktive und langjährige Mitglieder zu aktivieren und für die GEW zu begeistern. Die Anträge bei der LDV erledigen natürlich nicht alle Fragestellungen aus der Zukunftswerkstatt. Insofern müssen die Herausforderungen der Mitgliederbeteiligung und der »Mitmachgewerkschaft« als Leitidee im Geiste der Zukunftswerkstatt in anderen Gremien weiter behandelt werden: Offen für Neues, respektvoll für Anderes; und kollegial bei der Vermittlung von gängigen Praxen. Durch stetige, ergebnisorientierte und solidarische Reflexion kommt die GEW ihrem Vorbild der »Mitmachgewerkschaft« immer näher.          

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46