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Kolumne

Smartboards, Computer und Kahoot!

Unsere Kolumnist*innen Aron Tremmel und Carla Siepmann, Schüler*innen am Carl-von-Ossietzsky-Gymnasium, ziehen eine kritische Bilanz über den aktuellen Stand der Digitalisierung an deutschen Schulen.

Foto: GEW

Wie könnte Schule in zehn Jahren aussehen? Müssen wir uns diese Frage denn wirklich stellen? Die Schulen sind doch längst modern genug! Nahezu galaktisch, würde ich sagen. Nicht nur, dass eine handvoll Räume mit Smartboards ausgestattet sind, die ebenso viele Lehrkräfte bedienen können, nein, hinzu kommen noch zwei Computerräume, die mit weniger Rechnern als dem üblichen Klassensatz bestückt sind und mit Windows 7 doch eher kleckern als klotzen. Außerdem stehen ja die Fördermittel aus dem Digitalpakt zur Verfügung, die von kaum einer Schulleitung angetastet werden. Und inzwischen wird in so gut wie jeder Klasse mindestens einmal monatlich Kahoot gespielt. Da können die Regierenden stolz auf sich sein! Smartboards, Computer und sogar Kahoot! Doch leider reicht ein Kahoot-Spiel ab und an, das die müde Lehrkraft vor zu viel Unterrichtsvorbereitung schützen soll, nicht aus, um die neuen Generationen sicher ins digitale Zeitalter zu geleiten. Und leider lassen sich diese online Quizze ohne zugängliches WLAN in der Schule und in zu engen Klassenräumen nicht allzu gut spielen. Hinzu kommt, dass es bedauerlicherweise nicht wirklich interessiert, wenn sich die abgefragten Inhalte mal wieder nur um helixförmige Proteinstrukturen, die verschiedenen Arten von Moränen oder Potenzfunktionen drehen und nicht etwa um politische Teilhabe von Jugendlichen, zeitgemäße Familienplanung, Jobsuche auf einem sich stetig verändernden Arbeitsmarkt oder ähnlich unnötige Notwendigkeiten. Und, mit Verlaub, wenn man uns weiter in so großen Klassen in so enge Räume steckt, dass man sich in Fachräumen buchstäblich auf dem Schoß sitzt, dann bringt auch dieses, äh, wie heißt das nochmal, Kahut?, nicht viel.

Aron Tremmel und Carla Siepmann sind Schüler*innen am Carl-von-OssietzkyGymnasium. In ihrer Kolumne werfen sie einen humoristischen Blick auf Gegenwart und Zukunft unseres Bildungssystems.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46