Gewerkschaft
Unermüdlich für Gleichstellung
Die langjährige Frauenvertreterin Hiltrud Quast ist am 11. Mai gestorben.
Mit Hilla haben wir eine große Kämpferin für die Gleichstellung an den Berliner Schulen verloren. Sie setzte sich als gewählte Frauenvertreterin in Charlottenburg-Wilmersdorf von 1992 bis zu ihrem Ruhestand 2016 für die Beseitigung bestehender Benachteiligungen von Frauen ein. Maßgeblich gestaltete sie in einer Arbeitsgruppe der Senatsbildungsverwaltung den Frauenförderplan mit, um insbesondere die Rechte der Teilzeitkräfte durch klare verpflichtende Maßnahmen zu wahren.
Ihre Herzensangelegenheit war es, Frauen aktiv in ihrem beruflichen Fortkommen zu fördern und zu begleiten. Jahrelang führten wir gemeinsam mit der Schulaufsicht eine Fortbildung nur für Frauen in unseren Regionen durch. Uns war es als Rheinländerinnen wichtig, diese Fortbildungen auch humorvoll zu gestalten. Unter uns Frauen war bei diesen Fortbildungen ein feministischer, solidarischer Geist spürbar. Hilla war eine Netzwerkerin. Mich hat sie motiviert, 2008 als regionale Frauenvertreterin in Tempelhof-Schöneberg zu kandidieren. Sie war meine Mentorin und begleitete mich am Anfang in dieser neuen Tätigkeit. In gleicher Weise unterstützte sie die amtierende Frauenvertreterin Sabine Pregizer in Charlottenburg-Wilmersdorf bei ihrer Einarbeitung.
Hilla war Teamplayerin. Mit mehreren Frauenvertreterinnen konzipierten wir gemeinsam Frauenversammlungen. Wichtig war ihr eine gute Zusammenarbeit mit dem Personalrat. Amtierende und frühere Personalrät*innen und die Vertrauensperson der Schwerbehinderten betonen ihre Kompetenz, ihren sachlichen Diskussionsstil, ihre Zuverlässigkeit und auch ihr Interesse an den Menschen, mit denen sie zusammenarbeitete.
Hilla hat in unserer Gewerkschaftszeitschrift regelmäßig Artikel publiziert, dabei Diskriminierungspotenziale offengelegt und uns allen damit den Blick für die Gleichstellung von Frauen geschärft. In unserer Gewerkschaft setzte sie sich dafür ein, dass Gleichstellung der Geschlechter uns alle angeht und wir unsere Ziele nur gemeinsam mit einer starken GEW durchsetzen können. Danke, Hilla.