Recht & Tarif
Voller Einsatz für die Interessen der Erzieher*innen
Ergänzende Förderung und Betreuung ist für die Entwicklung der Schüler*innen unverzichtbar. Doch die Arbeitsbedingungen der Erzieher*innen lassen oft zu wünschen übrig.
Ein wichtiger Faktor für die Qualität des Ganztags ist die Personalausstattung. Aufgrund des schlechten Personalschlüssels sind Planungen, die Dokumentation von Elterngesprächen oder Vorbereitung der Arbeitsgruppen oft nicht ausreichend möglich. Bei fehlenden Kolleg*innen fallen AGs aus oder Elterngespräche müssen verschoben werden. Dauerhaft erkrankte Kolleg*innen werden nicht ersetzt, die Mehrbelastung wirkt dauerhaft.
Als Erzieher*innen in den örtlichen Personalräten kämpfen wir dafür, dass die Personalzumessung endlich auf einer realistischen Grundlage vorgenommen wird. Wir nehmen unser Mitbestimmungsrecht bei Einstellungen wahr und sind bei Auswahlverfahren beteiligt. So kriegen wir mit, wo der Bedarf am größten ist. Dabei arbeiten wir eng mit der Frauenvertreterin zusammen und haben den Frauenförderplan im Blick.
Arbeitsorganisation im Sinne der Beschäftigten verbessern
Die Arbeitsorganisation ist von dem jeweiligen Schulkonzept abhängig. Erzieher*innen haben einen hohen Gestaltungsspielraum bei der Planung und Durchführung von Angeboten, müssen aber auch die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Schüler*innen berücksichtigen. Wir arbeiten in multiprofessionellen Teams mit Lehrkräften, Sozialarbeiter*innen, Pädagogischen Unterrichtshilfen und Betreuer*innen zusammen. Das erfordert eine gute Kommunikation, klare Rollenverteilung und gemeinsame pädagogische Ausrichtung.
Vieles davon kann über Beschlüsse von Schul- und Gesamtkonferenz beeinflusst werden. Das gelingt gut, wenn der Personalrat und aktive GEW-Betriebsgruppen zusammenarbeiten. Über die Vertrauensleutekonferenz und die GEW-Bezirksleitung sind wir vernetzt mit Kolleg*innen aus anderen Kiezen und beraten über gemeinsame Initiativen.
Die Arbeitsumgebung an Grundschulen ist von den räumlichen und materiellen Gegebenheiten der Schule bestimmt. Wir nutzen meistens die gleichen Räume wie Lehrkräfte, wie zum Beispiel Klassenräume, Fachräume, Aula oder Turnhalle. Oft fehlen ausreichendes Material oder Medien, um unsere Angebote attraktiv und abwechslungsreich zu gestalten. Wir sind hohen Lärm- und Stressbelastungen ausgesetzt, die durch die beengten Räumlichkeiten und fehlende Rückzugsmöglichkeiten verursacht werden. Vor diesem Hintergrund machen Personalräte bei Schulbegehungen zur Arbeitssicherheit Druck und fragen beim Schulträger nach, welche Verbesserungen geplant sind.
Beruflicher Aufstieg muss möglich werden
Unsere berufliche Entwicklung ist von den Möglichkeiten zur Weiterbildung abhängig. Wir haben jedoch kaum Chancen, eine höhere Position und Entgeltgruppe zu erreichen, da es kaum Aufstiegsmöglichkeiten für Erzieher*innen gibt. Als Personalrat nehmen wir deshalb die Prüfung des Fort- und Weiterbildungsangebots sehr ernst und achten darauf, dass es für Erzieher*innen ausreichend und praxisnahe Angebote gibt. Als GEW machen wir uns dafür stark, dass für Erzieher*innen, ähnlich wie bei Lehrkräften, Funktionsstellen geschaffen werden.
Die Arbeit von uns Erzieher*innen im Ganztag ist anspruchsvoll und vielseitig. Wir sind motiviert, den Schüler*innen eine gute Betreuung und Bildung zu bieten. Wir sind jedoch auch mit Herausforderungen konfrontiert, die unsere Gesundheit gefährden. Wir brauchen daher eine bessere Personalausstattung, einen besseren Lärmschutz und eine Anerkennung von beruflicher Entwicklung, um unsere Arbeit qualitativ hochwertig und zufriedenstellend ausüben zu können. Als Erzieher*innen in den örtlichen Personalräten arbeiten wir daran.