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Länder-Tarifrunde 2019

Warnstreik am 13. Februar

12.000 Beschäftigte nehmen Finanzsenator in die Pflicht

13.02.2019: 12.000 Kolleg*innen demonstrieren vor dem Brandenburger Tor (Foto: Christian von Polentz | transitfoto)

Rund 12.000 Lehrkräfte, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen, Hochschulbeschäftigte und andere Angestellte im öffentlichen Dienst des Landes Berlin haben heute ganztägig ihre Arbeit niedergelegt. In einem langen Demonstrationszug zogen sie vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor. Viele Kitas und Schulen mussten geschlossen bleiben, mindestens 20.000 Unterrichtsstunden fielen aus. Zum Warnstreik aufgerufen hatte die GEW gemeinsam mit ver.di, GdP und IG BAU.

„Nachdem die Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt haben, blieb uns keine andere Wahl, als eine andere Gangart einzulegen“, erklärte der Vorsitzende der GEW BERLIN, Tom Erdmann. Erstmals in dieser Tarifrunde waren daher alle Angestellten des Landes zum gemeinsamen Warnstreik aufgerufen.

„Das ganze letzte Jahr hat die rot-rot-grüne Koalition über Maßnahmen gegen den Mangel an Lehrkräften und Erzieher*innen diskutiert“, ergänzte Erdmann. „Jetzt ist die Gelegenheit, etwas zu tun. Der Berliner Finanzsenator hat es als Verhandlungsführer der Arbeitgeber selbst in der Hand, die Beschlüsse seiner Koalition in die Tat umzusetzen. Ausreden zählen nicht!“

Die GEW BERLIN hatte auch erstmals in dieser Tarifrunde die über 17.000 angestellten Lehrkräfte zum Streik gerufen. Sie sind die größte Beschäftigtengruppe, die in Berlin unter den Tarifvertrag der Länder fällt. „Berlin leidet unter einem sich immer weiter verschärfenden Mangel an Lehrkräften und Erzieher*innen“, betonte auch Udo Mertens, Tarifvorstand der GEW BERLIN und Mitglied der Verhandlungskommission. „In den letzten Monaten wird intensiv darüber diskutiert, wie der Lehrberuf attraktiver gemacht werden kann. In dieser Tarifrunde hat das Land nun die Möglichkeit, die Gehälter der angestellten Lehrkräfte auch im Vergleich zu den Beamten aufzubessern und etwas für die Attraktivität des Lehrer*innenberufs zu tun.“