TV Gesundheitsschutz
Wir sind viele, wir sind laut, wir kommen wieder!
Vierter Warnstreik der GEW BERLIN für kleinere Klassen. Alle Infos, Bilder und Zitate.
Über 3.500 Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen haben heute ganztägig ihre Arbeit niedergelegt und vor der Senatsfinanzverwaltung und dem Roten Rathaus für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz demonstriert. Mit dem Tarifvertrag will die GEW BERLIN das zahlenmäßige Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln. „Wir wollen die Arbeitsbedingungen in den Berliner Schulen verbessern. Kleinere Klassen bedeuten weniger Stress, Lärm und Belastung und gleichzeitig bessere Lernbedingungen. Finanzsenator Daniel Wesener verweigert bisher Verhandlungen mit der GEW BERLIN über einen Tarifvertrag. Wir hoffen, dass Herr Wesener seine Haltung überdenkt und sich zu Verhandlungen bereit erklärt. Wenn wir kein Angebot für ein substanzielles Gespräch bekommen, dann werden wir noch vor den Herbstferien erneut zum Streik aufrufen.
„Warum entscheiden sich denn so wenige Menschen für den Beruf als Lehrkraft? Weil es sich längst herumgesprochen hat, dass es kaum möglich ist, als Lehrkraft gute pädagogische Arbeit zu leisten, allen Kindern gerecht zu werden UND dabei gesund zu bleiben!“ Tom Erdmann
Die Bildungskrise, in der wir uns aktuell befinden, ist die Folge jahrelanger Versäumnisse des Berliner Senats.
„Viel zu wenig Personal wurde ausgebildet, zu wenige Schulen wurden gebaut. Mit einem Tarifvertrag hätten wir endlich ein Instrument, um verbindliche Verbesserungen in den Berliner Schulen zu erreichen. Wir müssten nicht weiter dabei zusehen, wie die Bildungsbedingungen immer schlechter werden.“ Udo Mertens
Sehr viele Lehramtsstudierende entscheiden sich gegen den Lehrer*innenberuf, weil die Arbeitsbedingungen so schwierig sind.
„Wir machen unsere berechtigten Forderungen nicht vom Unwillen des Senats abhängig, überhaupt genügend Lehrkräfte auszubilden. Stattdessen braucht es zur Umsetzung eines solchen Tarifvertrags auch einen verlässlichen Fahrplan. Das hätte eine Signalwirkung an alle Lehrkräfte und wäre ein gutes Argument, um die so dringend benötigten Fachkräfte zu gewinnen. Die politisch Verantwortlichen sollten nicht weiter nach Kassenlage bestimmen dürfen, wie die Arbeits- und Lernbedingungen in unseren Schulen aussehen“. Anne Albers