Zum Inhalt springen

Gewerkschaft

Zielgerade der Arbeitszeiterfassung – Eure Mitarbeit zählt!

Endspurt für die tägliche Zeiterfassung: Noch bis zum 1. September läuft die Arbeitszeitstudie.

Foto: GEW

Wir möchten euch an dieser Stelle noch einmal Schwung mitgeben und bestärken, kontinuierlich weiter an dieser wichtigen, bundesweit einzigartigen Studie teilzunehmen. Aufgrund der seit 2019 bestehenden Rechtslage bietet sich in dieser historischen Situation für die GEW BERLIN als eure Interessenvertretung hiermit eine einmalige Gelegenheit zur Erfassung der Arbeitszeiten, die längst seitens der Arbeitgebenden als ein wichtiges Element des Arbeitsschutzes hätte sichergestellt werden müssen. Um dies politisch einfordern zu können, benötigen wir die Ergebnisse der Studie als wissenschaftliche Belege dafür, was alles zu den Tätigkeiten von Lehrkräften gehört. Unsere Arbeitszeit ist vollumfänglich messbar. Das tägliche Erfassen aller Tätigkeiten und Arbeitszeiten ist ein wirksames Instrument, um die zeitliche Überbelastung von uns Lehrkräften senken zu können. An dieser Argumentationsgrundlage baut ihr jeden Tag mit eurer Studienteilnahme mit: Ein großartiges Gemeinschaftsprojekt, das für weitere politische Forderungen wegweisend sein wird!

 

Arbeitszeiterfassung ist ein mächtiges Tool

 

Fragt man Kolleg*innen, so wurde vielen durch das regelmäßige Erfassen ihrer Arbeitszeit nochmals bewusst, wie viel sie arbeiten. Mitunter ist es zu viel. Zeiterfassung ist Arbeitsschutz, im rechtlichen wie im praktischen Sinne. Umso wichtiger ist die Einführung einer handhabbaren, transparenten und genauen Arbeitszeiterfassung, die jedoch keine Leistungs- und Verhaltenskontrolle ermöglicht.

Doch die politisch Verantwortlichen haben bereits versucht, sich darum zu drücken (siehe bbz 11/12 2023).

Da nur mit eurer Hilfe die Wissenschaftler*innen die notwendigen Daten als Grundlage für unseren Kampf für bessere Arbeitsbedingungen sammeln können, bitten wir euch, eure Arbeitszeiten weiterhin ganz genau zu erfassen. Diese umfassen alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit eurer beruflichen Tätigkeit – von der Unterrichtsvorbereitung über Korrekturen bis hin zu Elterngesprächen und Konferenzen. Auch könnt ihr Arbeitszeiten während der Sommerferien eintragen, wie zum Beispiel das Lesen einer Unterrichtslektüre oder eines wissenschaftlichen Fachartikels. Auch die erfahrungsgemäß besonders arbeitsintensiven Präsenztage Ende August sollten unbedingt dokumentiert werden.

 

Arbeitszeit erfassen kostet Zeit

 

Wir wissen um die zusätzliche Belastung, die die tägliche, kontinuierliche Erfassung der Arbeitszeiten im ohnehin stressigen Schulalltag. Der enggeschnürte Tagesablauf zwischen Unterricht und kurzem Gespräch lassen dafür einerseits wenig Raum. Andererseits zeigt sich aber auch, dass das vielschichtige Tagesgeschäft erschwert, dies zu tun: Habe ich Aufsicht oder korrigiere ich LEKs? Bereite ich gerade meinen Unterricht nach oder führe ich ein Schüler*innengespräch?

Die Wochen zum Schuljahresende sind sehr arbeitsintensiv: Abiturprüfungen, BBR und MSA, oder Nachprüfungen stehen an. In den Prüfungsphasen steigt die wöchentliche Arbeitszeit. Es muss zusätzlich an mehr Nachmittagen sowie Wochenenden gearbeitet werden, um das Arbeitspensum zu schaffen. Umso wichtiger ist es, diesen Mehraufwand zu erfassen, damit die Friktion zwischen Deputat und tatsächlicher Arbeitszeit sichtbar werden kann.

Im Kollegium können wir uns gegenseitig motivieren und unterstützen. Sprecht mit euren Kolleg*innen, teilt eure Erfahrungen und helft einander, bis zum Ende der Erfassungsphase durchzuhalten. Bringt das Thema Zeiterfassung in die Gesamtkonferenz ein oder ladet euch die GEW-Betriebsgruppe dazu ein. Füllt bitte den Fragebogen zur Arbeitsbelastung aus. Mit den im Jahresverlauf veröffentlichten Teilergebnissen konnten bereits wichtige politische Akzente gesetzt werden. Es lohnt sich! Eure Teilnahme und euer Engagement sind entscheidend, um ein realistisches Bild unserer Arbeitswelt zu zeichnen und mit guten Argumenten um Verbesserungen kämpfen zu können.

Die GEW BERLIN ist bei Fragen und Problemen für euch erreichbar. Im Forum der Arbeitszeitstudie findet Ihr zusätzliche Informationen und Hilfestellungen zur korrekten Erfassung der Arbeitszeiten. Auf unserer Website erfahrt ihr mehr zu den politischen Hintergründen.

Danke für eure Unterstützung und euren Einsatz! Gemeinsam schaffen wir das!

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Privat:  030 / 219993-46