Mehrsprachigkeit
Berlin ist eine Stadt, in der viele Sprachen gesprochen werden. Zahlreiche Kinder wachsen mehrsprachig auf. Dieser Ausgangssituation muss im Bereich der schulischen Bildung viel mehr Rechnung getragen werden.
Allen Kindern und Jugendlichen sollte das Erlernen der Muttersprache (Familiensprache/ Herkunftssprache) im Rahmen des schulischen Kontextes ermöglicht werden. Sprache ist ein zentraler Schlüssel zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe. Die GEW sieht in der Sprachenvielfalt eine Chance und Bereicherung und setzt sich für eine durchgängige Sprachbildung ein, welche die mehrsprachigen Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen fördert.
Das Schulgesetz sieht vor, dass Schüler*innen nichtdeutscher Herkunftssprache Angebote zum Erlernen ihrer Muttersprache erhalten können. Der muttersprachliche Unterricht sollte als reguläres staatliches Bildungsangebot vorgehalten und Lehrkräfte für die Aufgabe in stattlicher Verantwortung ausgebildet werden.
Die Forderungen der GEW BERLIN sind:
• Es muss ein Gesamtkonzept zur Förderung der Mehrsprachigkeit im Unterricht in allen Berliner Schulen entwickelt werden.
• Der muttersprachliche Unterricht ist in der Verantwortung des Landes Berlin reguläres Bildungsangebot staatlicher Schulen vorzuhalten und zu finanzieren
• Die Angebote zur Förderung der Muttersprachen sind dringend auszubauen. Pädagog*innen mit ausländischen Abschlüssen, zum Beispiel auch geflüchtete Lehrkräfte, sind dabei einzubeziehen.
• Für den Unterricht in den am häufigsten gesprochenen Muttersprachen sollte das Land Berlin Lehrkräfte aus- und fortbilden.
• Das Angebot an bilingualen Schulen (entsprechend der Europa-Schulen) ist auszuweiten, z.B. auf die Sprachen Arabisch, Kurdisch u.a. Der Fokus darf nicht nur auf europäischen Sprachen liegen.
(LV Beschluss vom 18.09.2017)
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