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Nr. 48 / 2018

Beschäftigten-Vertretungen der Kita-Eigenbetriebe schlagen Alarm: Entlastung und Unterstützung sind dringend notwendig!

Mit einer Resolution an die Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres und den Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz haben die Frauenvertreterinnen, Personalräte sowie die Schwerbehindertenvertretungen der öffentlichen Berliner Kitas auf die hohen Belastungen der Beschäftigten hingewiesen und sofortige Lösungen gefordert.

„Die Politik hat viele Zusagen in den letzten Jahren gemacht, allerdings werden diese jetzt nicht eingehalten. Es fehlen nicht nur zahlreiche Kitaplätze, sondern auch das Fachpersonal. Die Beschäftigten in den Kitas müssen die Folgen der Kitakrise ausbaden: Immer mehr Kinder, hohe Anforderungen an die Qualität unserer Arbeit und das mit einer viel zu dünnen Personaldecke. Die Grenze der Belastbarkeit ist seit Jahren überschritten“, erklärte Silke Wenzel, Personalrätin vom Eigenbetrieb City und verwies auf das Schreiben der Beschäftigtenvertretungen der Kita-Eigenbetriebe.

Die Beschäftigten-Vertretungen fordern eine sofortige Entspannung der Personalsituation und eine Verbesserung der Gebäudeinfrastruktur. Die Räumlichkeiten sind in vielen Fällen unzureichend. Zu den personellen Verbesserungen gehören mehr Zeit für Anleitung sowie Vor- und Nachbereitungszeit. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz muss deutlich verbessert werden, um die Folgen der anhaltenden Belastungssituation abzumildern. Neben der Gewinnung von neuen Fachkräften müssen diejenigen, die bereits in den Kitas arbeiten, Wertschätzung und Entlastung erfahren. Langjährige Berufstätigkeit von pädagogischen Fachkräften bei anderen Trägern ist anzuerkennen und Kita-Leitungen dürfen bei Nichterfüllung der Platzzahlen nicht herabgruppiert werden.

Personalratsvorsitzende Birgit Prenzlow kritisiert zudem die zunehmenden Einsparungen von betriebseigenem hauswirtschaftlichen Personal: „Allzu oft müssen Erzieher*innen inzwischen zusätzlich hauswirtschaftliche Aufgaben übernehmen. Das gehört weder zu dem Aufgabenprofil von Erzieher*innen noch ist es in dem ohnehin engen Kita-Alltag umzusetzen. Es bedarf mehr Köch*innen, Wäscher*innen, Reinigungskräften und Haustechniker*innen für die Kitas. Dann könnte sich das pädagogische Personal mehr um die Kinder und die Anleitung von Quereinsteiger*innen kümmern und müsste z. B. keine Wäsche- und Reinigungsarbeiten durchführen. Die aktuellen Pläne der Politik führen zu noch mehr Belastung der pädagogischen Fachkräfte. Und das in einer jetzt schon extrem herausfordernden Arbeitssituation.“

Das Schreiben der Beschäftigtenvertretungen der Berliner Kita-Eigenbetriebe wird von den Ge-werkschaften ver.di Berlin und GEW BERLIN unterstützt.

Ansprechpartnerinnen:
Christiane Weißhoff (Personalratsvorsitzende Eigenbetrieb City – 0171 20002763)
Silke Wenzel (Personalrätin Eigenbetrieb City – 030 902986143)
Cem Erkisi (Personalrat Eigenbetrieb SüdOst – 0177 3775747) 

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46