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Nr. 45/2020

Gemischte Bilanz zu Bund-Länder-Beschluss

Die GEW BERLIN sieht den Berliner Senat in der Verantwortung, die von Bund und Ländern beschlossenen weitergehenden Corona-Maßnahmen in den Schulen und Kitas umzusetzen. „Wir hatten uns konsequentere Beschlüsse gewünscht, gerade mit Blick auf Kitas und Grundschulen. Dennoch begrüßen wir, dass Bund und Länder gestern endlich definiert haben, ab welcher Inzidenz Hybrid- oder Wechselunterricht an weiterführenden Schulen erfolgen soll, um die Umsetzung der AHA+L Regeln zu gewährleisten. Der Senat muss nun konkrete, nachvollziehbare Maßnahmen für Berlin beschließen “, erklärte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. In Berlin liegen die Werte aktuell bei 218. Der Beschluss von gestern sieht weitergehende Maßnahmen ab einer Inzidenz von 200 pro 100.000 Einwohner*innen vor.

Da die Schüler*innen der weiterführenden Schulen im gesamten Stadtgebiet unterwegs sind, reicht bei der Entscheidung über die Verkleinerung der Lerngruppen weder die Betrachtung der Einzelschule noch der Bezirke. „Wir brauchen ein Gesamtkonzept für die weiterführenden Schulen, mit dem die Berliner Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern nun zumindest bis zu den Weihnachtsferien Planungssicherheit erlangen“, betonte der GEW-Landesvorsitzende. 

Für Kitas und Grundschulen fordert die GEW BERLIN dringend zusätzliches Personal und Räume, damit auch dort die Gruppen verkleinert werden können. „Wir brauchen außerdem verlässliche Erhebungen, die Auskunft über das tatsächliche Infektionsgeschehen in Kitas und Grundschulen geben“, forderte Erdmann.

Die GEW BERLIN ruft den Senat darüber hinaus auf, verbindliche, einheitliche und transparente Regelungen zu Umfang der Quarantäne und Kontaktpersonenbestimmung in den Kitas und Schulen zu treffen. „Die aktuellen fallbezogenen Entscheidungen führen zu sehr viel Verwirrung und Unsicherheiten bei allen Personengruppen in den Schulen. Alle Kontaktpersonen der Kategorie 1 und Verdachtspersonen sollten durchgängig getestet werden“, so Erdmann.

Für das Personal müssen Grippeimpfungen verlässlich ermöglicht werden, auch wenn die Impfdosen knapp werden. Zudem sollte das pädagogische Personal prioritär Corona-Schnelltests erhalten. Die Testung auch bei Symptomfreiheit sollte aufrechterhalten werden, da es dem Personal ein wenig mehr Sicherheit geben kann. Es sollte verbindlich geregelt werden, dass zukünftig für pädagogisches Personal ein prioritärer Zugang zur Corona-Impfung besteht.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46