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Nr. 50/2020

Lockdown in Berlin und die Kitas machen den Rest

Während für die meisten Menschen in Berlin ab Mittwoch ein umfassender Lockdown ausgerufen ist, stemmen die Erzieher*innen einen Großteil der gesellschaftlichen Belastung und setzen sich einem erhöhten Risiko aus. Die Kolleg*innen müssen meist ohne Masken und Mindestabstände arbeiten. „Einmal mehr zeigt sich jetzt, wie unersetzbar – wie systemrelevant – die Arbeit der Erzieher*innen ist. Ihre Aufgabe übernehmen die Kolleg*innen mit Verantwortung und Pflichtbewusstsein. Doch sie kommen an ihre Grenzen. Tag für Tag“, erklärte Doreen Siebernik, Vorsitzende der GEW BERLIN.

Nach Ansicht der GEW BERLIN versäumt es die Senatsbildungsverwaltung, die Kolleg*innen ausreichend bei ihrer Arbeit zu unterstützen und ihnen ihre schwierige Arbeit zu erleichtern, wo es geht.  „Es ist unhaltbar, dass die Kolleg*innen nun selber entscheiden sollen, welche Familien einen Anspruch auf Notbetreuung haben“, kritisierte Siebernik. Grundsätzlich unterstützt die GEW BERLIN die Notbetreuung im Interesse der Kinder und der belasteten Familien.

Bereits während des ersten Lockdowns hatten unklare Regelungen zu großen Rangeleien an den Kita-Türen geführt. Nun sollen Erzieher*innen ganz alleine entscheiden. „Warum gibt es in den Schulen eine Anspruchsliste für die Notbetreuung je nach Berufsstand? Warum wird in den Kitas nicht auch so verfahren?“, frage die GEW-Landesvorsitzende. Siebernik warf Bildungssenatorin Scheeres vor, sich erneut aus der Verantwortung zu ziehen.

Die GEW BERLIN weist darauf hin, dass es in Berlin eine Vielzahl an Elterninitiativkitas gibt. Hier sind Eltern gleich Arbeitgeber – kräftezehrende Konflikte sind da vorprogrammiert. Eine verlässliche Regelung seitens der Senatsverwaltung würde hier enorm Druck aus der Situation nehmen.

39.000 Beschäftigte betreuen in rund 2.700 Kitas insgesamt 174.000 Kinder.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46