Schulleiter*innen (VBS)

Seit diesem Schuljahr muss gemäß § 3 Abs. 8 Grundschulverordnung an allen Grundschulen zweimal im Schuljahr mit allen Kindern und deren Erziehungsberechtigten ein sogenanntes „lernprozessbegleitenden Gespräch“ geführt werden. An vielen Schulen stellt sich dabei die Frage nach der Organisation dieser Gespräche im Hinblick auf die zusätzliche Arbeitsbelastung der Lehrkräfte. Es kann nicht sein, dass in die ohnehin hoch belastete ungebundene Arbeitszeit der Grundschullehrkräfte weitere Aufgaben verpflichtend hinzukommen, ohne dass der Zeitaufwand hierfür vom Arbeitgeber anerkannt und zumindest anteilig kompensiert wird. Wir vom VBS-Vorstand und auch der Vorstandsbereich Schule der GEW BERLIN fordern deutliche Kompensationen für die aufwendige Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung der Gespräche. Auf unsere Frage zur Organisation der Gespräche an den Abteilungsleiter Thomas Duveneck haben wir die Aussage erhalten, dass diese in der organisatorischen Gesamtverantwortung der Schulleitung gemäß § 7 Schulgesetz liegt. In diesem Sinne ermutigen wir Schulleitungen an Grundschulen, für eine angemessene Kompensation des zusätzlichen Arbeitsaufwandes zu sorgen. Hilfreich ist eine Orientierung an den Schulen, die bereits langjährig Erfahrung mit den Bilanzgesprächen haben. Dort hat sich bewährt, dass an ein bis zwei sogenannten „Bilanztagen“ der reguläre Unterricht in Präsenz abgesagt und als Lernaufgaben zur selbstständigen Bearbeitung nach Hause verlagert wird - natürlich verknüpft mit einem schulischen Betreuungsangebot für die Kinder, bei denen die Eltern die Betreuung nicht leisten können.

Wer Unterstützung bei der Organisation der Lernstandsgespräche benötigt, kann sich gerne an Nuri Kiefer wenden (nuri.kiefer[at]gew-berlin.de).

Mehrfach haben wir bei den monatlichen Gesprächen mit den Abteilungsleitern der Senatsbildungsverwaltung die in Teilen problematische Umsetzung der Digitalisierungsstrategie im Bildungsbereich angesprochen, insbesondere im Hinblick auf die novellierte Schuldatenverordnung. Insbesondere die Punkte bezüglich der Nutzung der von Land bereitgestellten digitalen Endgeräte und E-Mailkonten erachten wir als wenig praxistauglich und in Teilen auch dem Ansinnen nach mehr Digitalität in Schule zuwiderlaufend. Schuleigene, DGSVO-konforme Lösungen für Mailadressen und Lernmanagement müssen weiterhin möglich sein, ebenso DGSVO-konforme Software zur Schülerverwaltung auch auf Privat-PCs, wenn diese entsprechende Rollen- und Rechtekonzepte gewährleisten können. Auch die Nutzung von privaten Smartphones kann und muss DGSVO-konform gestaltet werden, wenn die Kolleg*innen dies wünschen. Was die vom Senat bereitgestellten Endgeräte anbelangt, sollte es eine Auswahl unterschiedlicher Gerätetypen geben. Der VBS wird auch weiterhin in diesem Sinne intervenieren.