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Nr. 25 / 2016

110 Stellen sind ein Tropfen auf den heißen Stein

Die Schaffung von berlinweit 110 Stellen für Wissenschaftler*innen überwiegend mit dem Schwerpunkt Lehre ist aus Sicht der GEW BERLIN ein Tropfen auf dem heißen Stein. „Mit den im Rahmen der Qualitäts- und Innovationsoffensive geplanten Stellen sind wir weit von einer Modernisierung der Personalstruktur entfernt“, kritisierte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. „Wissenschaft ist beides: Lehre und Forschung. Das muss sich auch im Zuschnitt der Stellen widerspiegeln. Die Lehrverpflichtung von 18 Stunden pro Woche lässt keine Zeit für Forschung. Auch ein in Aussicht gestellter Erlass von vier Stunden für Forschungstätigkeiten wird daran wenig ändern. Wir brauchen attraktive und dauerhafte Berufsperspektiven für Beschäftigte in der Wissenschaft neben der Professur!“

An den drei großen Berliner Universitäten HU, FU und TU sind zusammen etwa 90 Prozent aller wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen neben der Professur lediglich befristet beschäftigt. Das liegt auch daran, dass ein zunehmender Teil der Finanzierung aus befristeten Drittmitteln und Sonderprogrammen eingeworben wird, wohingegen die Grundfinanzierung des Landes stagniert.

„Um eine Trendwende hin zu mehr Dauerstellen für Beschäftigte in der Wissenschaft zu erreichen, muss die Grundfinanzierung der Hochschulen deutlich erhöht werden“, betonte Erdmann. „Die GEW BERLIN fordert daher, dass in den nächsten Hochschulverträgen ab 2018 klare Zielvorgaben für eine schrittweise Erhöhung der Zahl der Dauerstellen vorgenommen werden, die eine selbstständige Lehr- und Forschungstätigkeit ermöglichen. Darüber hinaus müssen vor allem an den Fachhochschulen und künstlerischen Hochschulen die prekären Lehraufträge, die grundständige Pflichtveranstaltungen abdecken, durch reguläre Beschäftigungsverhältnisse ersetzt werden.“

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46