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Nr. 06 / 2016

15 Jahre ohne Gehaltserhöhung - Gewerkschaften starten Befragung zu einem neuen studentischen Tarifvertrag

Die Gewerkschaften GEW und ver.di in Berlin haben eine gemeinsame Initiative gestartet, den Tarifvertrag für studentische Beschäftigte der Berliner Hochschulen zu erneuern. Den Auftakt bildet eine Befragung unter den studentischen Beschäftigten, welche Ziele und Forderungen ihnen wichtig sind.

Matthias Neis, Gewerkschaftssekretär von ver.di: „Berlin ist zwar nach wie vor das einzige Bundesland, in dem die Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten in einem Tarifvertrag geregelt sind. Dieses positive Bild hat aber Risse bekommen. Seit 15 Jahren gab es keine Gehaltserhöhung mehr. Das Weihnachtsgeld haben die Hochschulen 2004 ersatzlos gestrichen. Für den Stundenlohn von 10,98 Euro können sich die studentischen Beschäftigten heute wesentlich weniger leisten als vor 15 Jahren. Semesterticket, Lebensmittel und vor allem Wohnraum sind teurer geworden. Der Kaufkraftverlust liegt bei 20 bis 30 Prozent. Es ist höchste Zeit für eine Erneuerung des studentischen Tarifvertrages.“

In der gewerkschaftlichen Initiative für einen neuen Tarifvertrag haben sich Studierende aus allen größeren Hochschulen, den Personalräten der studentischen Beschäftigten, aus Studierendenvertretungen und akademischen Gremien zusammengeschlossen.

Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN: „Viele wichtige Akteure sind schon an Bord. Das stimmt uns optimistisch. Wir wissen aber auch, dass ein guter Tarifvertrag nur durch erheblichen Druck der Beschäftigten zu Stande kommt. Die studentischen Beschäftigten müssen sich gewerkschaftlich organisieren und bereit sein, für einen neuen Tarifvertrag zu kämpfen. Damit ihre Forderungen umfänglich berücksichtigt werden, ist es wichtig, dass sich möglichst viele studentische Beschäftigte an der Befragung zum Tarifvertrag beteiligen. Das ist ein erster wichtiger Prüfstein für uns und ein Signal, das auch von den Hochschulleitungen wahrgenommen wird.“

Alle studentischen Beschäftigten können sich online bis zum 29. Februar 2016 an der Umfrage beteiligen. Den Link zur Befragung gibt es auf der Internetseite der Initiative www.tvstud.de, auf der Facebook-Seite „TVStud Berlin“ und über die Seiten der Gewerkschaften GEW (studentische Beschäftigte) und ver.di (http://biwifo-bb.verdi.de).

Hintergrund:
Etwa 8.000 studentische Beschäftigte arbeiten in den Berliner Hochschulen. Ihre Zahl hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Ihnen werden immer mehr wichtige Aufgaben übertragen. Lehre, Forschungsprojekte, Bibliotheken, EDV-Service, Sekretariate – kaum ein Bereich kommt mehr ohne studentische Beschäftigte aus.

Weitere Informationen bei: Matthias Jähne, Hochschulreferent der GEW BERLIN: Tel. 030 219993-59; wissenschaft(at)gew-berlin(dot)de und Matthias Neis, ver.di-Fachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung,
Tel.: 0175-2686182; matthias.neis(at)verdi(dot)de.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46