Nr. 59/2024
3.000 protestieren gegen Kürzungen in der Wissenschaft – Mitarbeitende in der sozialen Arbeit bangen vor Weihnachten um ihre Jobs
Rund 3.000 Menschen protestieren heute Vormittag gegen die drastischen Kürzungspläne des Berliner Senats. Der Protesttag heute konzentrierte sich auf den Wissenschaftsbereich, in dem 250 Millionen Euro gestrichen werden sollen. Aufgerufen hatten neben der GEW BERLIN unter anderem auch die Berliner Hochschulleitungen. „Die Kürzungen werden die Arbeitsbedingungen an den Hochschulen noch weiter verschlechtern und verlässliches wissenschaftliches Arbeiten unmöglich machen. Diese Kürzungen greifen die Zukunft von Beschäftigten und Studierenden an", sagte die Vorsitzende der GEW BERLIN, Martina Regulin, in ihrer Rede vor dem Abgeordnetenhaus.
Der heutigen Demonstration gingen in den letzten Wochen zahlreiche Protestveranstaltungen voraus, die die Beratungen im Abgeordnetenhaus begleiteten. Die GEW-Landesvorsitzende kündigte heute an, die Proteste im kommenden Jahr zu intensivieren.
Regulin wies außerdem auf die gesamtgesellschaftlichen Folgen der Kürzungen hin: „Obwohl die Regierung sich im Koalitionsvertrag vorgenommen hat, Familien im Alltag umfassend zu unterstützen, Elternarbeit sowie die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und ihnen ein sicheres und gesundes Aufwachsen zu ermöglichen, sollen nun Gelder in der Schulsozial-, Jugend- und Familienarbeit massiv gekürt werden. An vielen Standorten wird die wichtige Arbeit dann nicht fortgesetzt werden können. Den Kindern und Familien gingen Vertrauenspersonen verloren.“
Regulin wies darauf hin, dass bei sehr vielen Trägern der sozialen Arbeit wenige Tage vor Jahresende völlig unklar sei, ob und wie es für sie im neuen Jahr weitergeht. „Die Art, wie der Senat mit den sozial arbeitenden Menschen in dieser Stadt umgeht, ist inakzeptabel. Mitarbeiter*innen werden kurz vor den Feiertagen in die völlige Ungewissheit und manche von ihnen möglicherweise auch in die Arbeitslosigkeit entlassen“, betonte die GEW-Landesvorsitzende.