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Nr. 32 / 2016

Angestellte Lehrkräfte legen nach

Auch am zweiten Tag hintereinander folgten tausende angestellte Berliner Lehrkräfte dem Streikaufruf der GEW BERLIN. Trotz Regenschauer streikten rund 3.500 Kolleginnen und Kollegen. Zu Fuß und mit dem Fahrrad demonstrierten sie für einen verlässlichen Tarifvertrag und eine gerechte Bezahlung. „Streikbereitschaft und Kondition unserer Kolleg*innen sind sehr überzeugend. Diese zwei Streiktage sollten dem Finanzsenator vor Augen führen, dass wir ihm einen sehr ungemütlichen Sommer bescheren können, wenn er unsere Forderungen weiter ignoriert“, sagte Doreen Siebernik, Vorsitzende der GEW BERLIN, auf der Abschlusskundgebung.

Zwei parallele Demonstrationen zogen durch die Stadt: Eine Fahrraddemo startete vom Velodrom und eine Fußgängerdemo am Potsdamer Platz. Gemeinsamer Treffpunkt war der Alexanderplatz. Vor dem Roten Rathaus wies die GEW-Vorsitzende darauf hin, dass sich inzwischen fast alle Berliner Parteien mit dem Protest der Lehrkärfte solidarisierten. „Egal ob Grüne, Linke oder Piraten, egal ob CDU oder FDP – alle zeigen Verständnis für die Lage der angestellten Lehrkräfte. Nur die SPD-Senatorinnen und -Senatoren scheint das nicht zu interessieren“, ärgerte sich Siebernik.

Mit dem Verweis auf den Arbeitgeberverband TdL versucht sich der Finanzsenator aus der Verantwortung zu stehlen. „Seit letzter Woche ist Herr Kollatz-Ahnen zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden der TdL. Und da will er uns ernsthaft weismachen, keinen Handlungsspielraum für einen Berliner Kompromiss zu haben? Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“, betonte Udo Mertens, Tarifexperte der GEW BERLIN.

Die GEW BERLIN hatte dem Senat bereits Ende April konkrete Vorschläge für einen Kompromiss unterbreitet. Der Senator jedoch wies rigoros alle Vorschläge zurück. Für die gravierenden Ungerechtigkeiten in Berliner Lehrerzimmern sieht er sich nicht zuständig.

Die angestellten Lehrkräfte fordern Sicherheit durch einen Tarifvertrag und gleiches Geld für gleichwertige Arbeit. Angestellte Lehrkräfte haben einen Anspruch auf die gleiche Entlohnung wie Beamte. Grundschullehrkräfte sollen endlich so bezahlt werden wie ihre Kolleg*innen an Sekundarschulen.

Bereits zum fünften Mal in diesem Jahr legten die angestellten Lehrkräfte heute ihre Arbeit nieder. Bereits am Vortag hatten über 4.000 Kolleg*innen für ihr Recht auf einen Tarifvertrag demonstriert. 

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46