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Nr. 42 / 2017

Arbeitgeber blockieren Tarifverhandlungen

In der Tarifauseinandersetzung für die 8.000 studentischen Beschäftigten der Berliner Hochschulen haben die Arbeitgeber nach wie vor kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Ein neuer Vorschlag der Hochschulen sieht lediglich vor, die zuletzt angebotene Erhöhung des Stundensatzes von 10,98 Euro auf 12,13 Euro zum 1. Januar 2018 drei Jahre später noch einmal geringfügig auf 12,35 Euro anzuheben. Dieser Stundensatz soll dann mindestens bis Ende 2022 gelten. Die studentischen Beschäftigten lehnen das ab.

„Auf dieser Basis machen Verhandlungen keinen Sinn“, stellte Udo Mertens, Verhandlungsführer für die GEW BERLIN, fest. „Die Arbeitgeber blockieren. Mit ihrem neuen Angebot kommen sie nicht einen Schritt auf uns zu. Wir haben den Eindruck, dass die Hochschulen die Arbeit ihrer studentischen Beschäftigten nicht wertschätzen“, sagte Mertens.

Die GEW / ver.di - Tarifkommission legte ihrerseits einen weiteren Kompromissvorschlag vor, mit dem sie sich deutlich auf die Arbeitgeber zubewegt. Dieser sieht vor, den Stundenlohn der studentischen Beschäftigten schrittweise an die Vergütung der sonstigen Beschäftigten in der Eingangsstufe der Entgeltgruppe 4 des TV-L anzunähern. Begonnen werden soll bei 96 Prozent dieses Wertes zum 1. Januar 2018 (entspricht 12,24 Euro pro Stunde). Bis 2022 soll dann eine jährliche prozentweise Angleichung bis auf 100 Prozent des TV-L erfolgen. Eine Reaktion der Arbeitgeberseite steht noch aus.

Matthias Neis, Verhandlungsführer für ver.di, erklärte: „Wir sind bereit uns zu einigen. Das geht aber nur, wenn die studentischen Beschäftigten nicht weiter von den anderen Hochschulbeschäftigten abgehängt werden. Jahr für Jahr fressen die steigenden Lebenshaltungskosten ein weiteres Stück des Lohns der Studierenden auf. Solange die Hochschulen das nicht prinzipiell anerkennen, wird es keine Einigung geben. Dann läuft alles auf einen Arbeitskampf im Wintersemester hinaus.“

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46