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Nr. 48/2021

Berlin braucht Pädagog*innen – Ausbildungsoffensive jetzt!

Die GEW BERLIN ruft SPD, Grüne und Linke auf, bei den Koalitionsverhandlungen eine Ausbildungsoffensive für Pädagog*innen zu vereinbaren. „Angesichts des drastischen Mangels an Lehrkräften und Erzieher*innen und der Unterausstattung in Hochschulen und Jugendämtern muss die Ausbildung von Lehrkräften, Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen ganz oben auf der Agenda stehen. Wir wünschen uns mehr Anstrengungen des Senats, um dem drastischen Fachkräftemangel entgegen zu wirken“, sagte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN.

„Der Personalmangel in den Bildungseinrichtungen behindert pädagogische Arbeit. Diese ist heute wichtiger denn je“, so Erdmann. „Zuletzt hat die Corona-Krise gezeigt: Wir brauchen kleinere Lerngruppen, eine verlässliche Vertretungsreserve von zehn Prozent an den Schulen, einen besseren Personalschlüssel im Ganztag und in den Kitas, weniger Fälle pro Sozialarbeiter*in im Jugendamt. Wir brauchen mehr Zeit für Beziehungs- und Team-Arbeit. Bessere Arbeitsbedingungen sind das beste Argument, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.“

Martina Regulin, Co-Vorsitzende der GEW BERLIN, ergänzte: An den Hochschulen und Fachschulen müssen wir die Kapazitäten zur Ausbildung von Lehrkräften und Erzieher*innen weiter ausbauen und die Qualität des Studiums erhöhen, um die Abbruchquote zu reduzieren. Nur so werden wir den Fachkräftemangel beenden können.“ Bereits 2016 haben sich SPD, Linke und Grüne auf das Ziel verständigt, ab 2022 jährlich 2.000 Lehrkräfte auszubilden. Mit zuletzt 900 pro Jahr wurde dieses Ziel weit verfehlt.

Regulin hob zudem hervor: „Um die vielfältigen Herausforderungen zu bewältigen und allen Kindern besser gerecht zu werden, brauchen wir Teams aus unterschiedlichen Berufen an unseren Schulen. Die künftige Koalition muss dafür jetzt die Weichen stellen.“. So seien an den Schulen neben Lehrkräften, Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen dringend auch Verwaltungs-, IT-Fachkräfte, medizinisch geschultes Personal, Therapeut*innen, Psycholog*innen und Reinigungskräfte nötig.

Damit das Thema Bildung in den laufenden Koalitionsverhandlungen Priorität bekommt, braucht es öffentlichen Druck. Daher setzt sich die GEW BERLIN als Teil der Kampagne „Schule muss anders“ gemeinsam mit Pädagog*innen, Schüler*innen und Eltern für bessere Bedingungen ein. Die GEW BERLIN ruft daher für diesen Samstag, 6. November gemeinsam im Bündnis „Schule muss anders“ zur Demonstration auf. Los geht es um 14 Uhr vor dem Haus der Statistik am Alexanderplatz.

Wir freuen uns über Ihre Berichterstattung.

Hinweis: Die GEW BERLIN hat eine Reihe von Vorschlägen gemacht, wie der Fachkräftemangel behoben werden kann. Lesen Sie hier!

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46