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Nr. 17/2024

Bildungssenatorin muss geplante Qualitätsverschlechterungen zurücknehmen

Die GEW BERLIN und das Bündnis Schule muss anders fordern die Bildungssenatorin auf, die angekündigte Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung der Lehramtsreferendar*innen und die Kürzung der Profilstunden an den Schulen umgehend zurückzunehmen. Die Maßnahmen bedeuteten eine weitere deutliche Verschlechterung der Arbeits-, Ausbildungs- und Lernbedingungen an den Schulen, kritisierten sie gemeinsam.

Statt einer weiteren Verschlechterung der Ausbildungsbedingungen bräuchten die Lehramtsanwärter*innen deutlich mehr Unterstützung durch erfahrene Mentor*innen. Dafür müssten den Mentor*innen entsprechende Stunden zur Verfügung gestellt werden. Stattdessen sollen die rund 1.500 Lehramtsreferendar*innen ab nächstem Schuljahr von Anfang an die maximal vorgesehene Zahl von zehn Unterrichtsstunden selbstständig unterrichten; damit bleibt keine Zeit mehr für Hospitationen und angeleiteten Unterricht, wie eigentlich vorgesehen. Durch die angekündigten Veränderungen bei der Lehrkräfteversorgung wird es außerdem zu einer Reduzierung von Förderangeboten und eine Kürzung des Wahlpflichtbereichs kommen.

Um für die Rücknahme der Maßnahmen zu demonstrieren, rufen Schule muss anders und GEW BERLIN gemeinsam zur Teilnahme an der Demo „Bildung braucht Demokratie“ auf, die am 1. Juni als Teil des bundesweiten Bildungsprotests 2024 des Bündnisses

„Bildungswende JETZT! um 11 Uhr am Dorothea-Schlegel-Platz nähe S-Bahn Friedrichstraße startet.

Martina Regulin, Vorsitzende der GEW BERLIN: „Die Maßnahmen der Bildungssenatorin bedeuten einen deutlichen Einschnitt in der Schulqualität. Gekürzt wird wieder bei den Schwächsten – insbesondere dringend nötige Förderangebote für die Schüler*innen fallen weg. Die höhere Unterrichtsverpflichtung ohne Betreuung und Unterstützung verschärft den Druck auf die Lehramtsreferendar*innen und wird zu höheren Abbruch- und Durchfallquoten führen.“

Philipp Dehne, Schule muss anders: „Die vorgeschlagenen Maßnahmen helfen Berlins Schulen nicht, sondern verschärfen die Bildungskrise. Auch Schulen in herausfordernder Lage sind von den Stundenkürzungen und schlechteren Ausbildungsbedingungen während des Referendariats betroffen. Die Senatorin muss die angekündigten Maßnahmen sofort zurücknehmen.“

Kontakt
Ann-Kathrin Mützel
Geschäftsführerin und Pressesprecherin
Telefon:  030 / 219993-46