Nr. 27/2024
Der Senat muss die Probleme in den Kitas endlich ernst nehmen
Die Erzieher*innen aus den Kita-Eigenbetrieben haben heute ihren Warnstreik für einen Tarifvertrag für pädagogische Qualität und Entlastung fortgesetzt. Sie streiken für die dringend nötige Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Rund 3.000 Kolleg*innen beteiligten sich am heutigen Warnstreik, zu dem die Gewerkschaften ver.di und die GEW aufgerufen haben.
Martina Regulin, Vorsitzende der GEW BERLIN, kritisierte die Verweigerungshaltung des Senats. „Das berechtigte Anliegen der Beschäftigten in unseren Kitas als „Sinnlos-Streik“ abzukanzeln, zeigt leider, welchen Stellenwert die frühkindliche Bildung für den Berliner Senat hat. Die Arbeitsbedingungen in den Kitas sind zunehmend unerträglich! Verbesserungen sind absolut überfällig!“, so Regulin.
Christiane Weißhoff, pädagogische Beschäftigte im Kita-Eigenbetrieb City und Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand der GEW BERLIN, erklärte: „Es spricht auch Bände, dass der Senat jedes gewerkschaftliche Anliegen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, mit dem Personalmangel abwehrt. Denn es ist doch genau dieser Personalmangel, der den Kitas so zu schaffen macht. Der Senat muss die Probleme in den Kitas endlich ernst nehmen und mit einem Tarifvertrag für bessere Arbeitsbedingungen sorgen – nur so wird die Abwärtsspirale von Kündigungen, Erkrankungen und Überlastung gestoppt werden können.“
Sollte der Senat auch nach dem heutigen Warnstreik nicht zu Verhandlungen bereit sein, werden ver.di und die GEW vom 8. bis 12. Juli die ganze Woche über erneut zum Streik aufrufen. „Uns ist bewusst, dass die Streiks die Familien sehr belasten. Wir sehen uns angesichts der Verweigerungshaltung des Senats, mit den Gewerkschaften über die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen zu verhandeln, aber leider zu diesem Schritt gezwungen“, betonte Martina Regulin.