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Nr. 46/2022

GEW BERLIN erhöht Druck: Fünfter Warnstreiktag für kleinere Klassen

Nur wenige Tage nach dem letzten erfolgreichen Warnstreik ruft die GEW BERLIN erneut an allen Berliner Schulen zum ganztägigen Warnstreik auf. Ziel ist der Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, in dem das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich geregelt wird. Aufgerufen sind für Dienstag, den 18. Oktober die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen. Die Demo beginnt um 10 Uhr am Dorothea-Schlegel-Platz (Bahnhof Friedrichstraße). Die Abschlusskundgebung findet gegen 12 Uhr vor dem Roten Rathaus statt.

Unser erneuter Warnstreik ist nötig, da Finanzsenator Daniel Wesener unsere Gesprächsangebote ignoriert und Verhandlungen über einen Tarifvertrag verweigert“, erklärte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. „Mit dem Hinweis auf das fehlende Personal lassen wir uns nicht abspeisen. An den Missständen in den Berliner Schulen wird sich nichts ändern, wenn wir nicht den Druck auf den Senat erhöhen“, so Erdmann weiter.

Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, betonte: „Mit einem Tarifvertrag wollen wir die Weichen stellen für verbindliche Verbesserungen, für konkrete Schritte zu kleineren Klassen. Der politische Wille ist da, dieses Ziel hatten Grüne und Linke in ihre Wahlprogramme geschrieben. Dass der Senat es bisher nicht aus eigener Kraft geschafft hat, ausreichend Lehrkräfte auszubilden, ist kein Argument gegen das Tarifprojekt, sondern dafür! Jetzt ist es an der Zeit, endlich konkrete Schritte mit uns zu vereinbaren, damit die Verkleinerung der Klassen in den nächsten Jahren verlässlich gelingen kann.“

Udo Mertens, Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, kündigte bereits an, weitere Warnstreiks folgen zu lassen, wenn der Finanzsenator Gespräche weiterhin verweigert. „Wir wollen in diesem Schuljahr eine Lösung. Unser letzter Streiktag mit über 3.500 Streikenden hat gezeigt, wie groß der Frust in den Schulen ist und wie dringend die Beschäftigten Entlastung brauchen. Wenn der Senat nicht einlenkt, werden wir weiter streiken. Kleinere Klassen tragen durch eine geringere Arbeitsbelastung zum Gesundheitsschutz der Pädagog*innen bei. Auch die Schüler*innen würden von kleineren Klassen profitieren.“

Im Juni 2021 hat die GEW BERLIN erstmals zu Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz aufgefordert. Eine Befragung der GEW BERLIN unter angestellten Lehrkräften hat gezeigt, dass die Klassengröße die wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung ist.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46