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Nr. 26 / 2017

GEW BERLIN fordert Dialog zur Stärkung der politischen Bildung

Die GEW Berlin warnt vor Schnellschüssen bei der Einführung eines Schulfachs zur politischen Bildung. „Die Stärkung der politischen Bildung in der Schule ist ein berechtigtes Anliegen, das wir ausdrücklich unterstützen. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Einführung eines neuen Schulfaches der richtige Weg ist“, sagte der Vorsitzende der GEW BERLIN, Tom Erdmann.

Erdmann sieht die Gefahr einer weiteren Zerstückelung der Stundentafel. „Viele kleine Fächer mit wenigen Stunden fördern nur Schubladendenken, statt vernetztem Lernen. Dies ist nicht zeitgemäß und steht auch im Gegensatz zum aktuellen Rahmenlehrplan, der fächerverbindendes und fächerübergreifendes Lernen vorsieht“, erklärte der GEW-Vorsitzende.

Nach Einschätzung der GEW BERLIN sollte der erste Schritt zur Stärkung der politischen Bildung in einer breiten Diskussion über eine zeitgemäße gesellschaftswissenschaftliche Bildung liegen, bei der alle Betroffenen – insbesondere die Schüler*innen und Pädagog*innen – einbezogen werden. „Rot-Rot-Grün täte gut daran, den im Koalitionsvertrag vereinbarten Dialog zur Stärkung der politischen Bildung tatsächlich umzusetzen“, betonte Erdmann.

Die GEW BERLIN warnt vor Verteilungskämpfen zwischen einzelnen Fächern. „Allein die Einführung eines neuen Faches Politik bringt noch keine Lernerfolge. Eine Schwächung anderer gesellschaftswissenschaftlicher Fächer wäre fatal. Es braucht hier keinen politischen Aktionismus, sondern gut überlegtes Handeln mit Konzept“, bekräftigte der GEW-Vorsitzende. 

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46