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Nr. 36/2021

GEW BERLIN fordert mehr Tests an Schulen und einen Herbst-Fahrplan

In Anbetracht der hohen und steigenden Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen fordert die GEW BERLIN den Ausbau der Testung und eine grundsätzliche Maskenpflicht in den Schulen. „Anstatt die Tests wie geplant ab nächste Woche auf zwei herunterzufahren, muss die Testung ausgebaut werden. Eine Reduzierung von Maßnahmen im Schulbereich ist aktuell nicht verantwortbar. Wenn die Schulen so lange wie möglich das reguläre Angebot aufrechterhalten sollen, darf jetzt nicht an den falschen Stellen gespart werden. Um die Tests umfassend durchführen zu können, benötigen die Schulen personelle Unterstützung“, erklärte der Vorsitzende der GEW BERLIN, Tom Erdmann.

Nur mit möglichst häufigen Tests können Infektionen rechtzeitig erkannt werden und das Risiko minimiert werden, dass sich viele Schüler*innen im Klassenraum gegenseitig anstecken“, ergänzte Erdmann. Er wies auf die Bedeutung der Tests auch für die Freizeitgestaltung von jungen Menschen hin. Mit den Tests aus der Schule können Kinder und Jugendliche ohne großen zusätzlichen Aufwand an Sport- und anderen Freizeitangeboten teilnehmen. „Das Ziel sollte sein, dass Kinder und Jugendliche gesund bleiben und gleichzeitig ihre Rechte auf Bildung und Freizeit in Anspruch nehmen können – hier spielt die Testung eine tragende Rolle“, so der GEW-Landesvorsitzende.  

Die GEW BERLIN spricht sich auf dafür aus, die Maskenpflicht in schulischen Räumen grundsätzlich zu regeln, anstatt sie immer wieder für kurze Zeit zu verlängern. „Auch wenn das Maske-Tragen für die Schüler*innen und Beschäftigten eine Belastung darstellt, so ist der Mund-Nase-Schutz eine effektive Maßnahme, um Ansteckungen zu verhindern. Die Maskenpflicht für die Schulen sollte so lange gelten, bis die Infektionszahlen in den Altersgruppen von 1-19 stark gesunken sind und stabil niedrig bleiben“, betonte Erdmann. Eine Inzidenz unter 35 könnte ein Orientierungswert sein. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz in der Altersgruppe der 0-14-jährigen liegt bei 209, bei den 15-19-jährigen liegt sie bei 170. Das ist weit über dem Berliner Durchschnitt von 67.

Die GEW BERLIN kritisiert zudem, dass im Stufenplan weiterhin konkrete Vorgaben fehlen, ab welchem Infektionsgeschehen stärkere Maßnahmen wie der Wechselunterricht greifen sollen. „Es braucht für alle Schulbeteiligten einen transparenten und nachvollziehbaren Fahrplan. Aus dem letzten Herbst wissen wir, dass die Situation ab einem bestimmten Infektionsgeschehen unkontrollierbar wird. Wenn die Inzidenz hoch ist, sind schulscharfe Einschätzungen durch Bezirks- und Gesundheitsämter kaum möglich. Ohne feste Kriterien besteht wieder die Gefahr, dass wir von den Entwicklungen überrollt werden. Dieser Fehler darf sich nicht wiederholen“, so Erdmann.

Für den Fall, dass erneut eine Notbetreuung notwendig sein sollte, mahnt die GEW BERLIN an, bereits jetzt Vorkehrungen zu treffen, damit diese Aufgabe nicht durch die Erzieher*innen alleine bewältigt werden muss, sondern die pädagogischen Teams der Schulen sich gemeinsam einbringen.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46