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Nr. 37/2021

GEW BERLIN kritisiert Aufhebung der Kontaktverfolgung in Kitas und Schulen

Die GEW BERLIN kritisiert die Entscheidung der Berliner Amtsärzt*innen, Kinder und Jugendliche bei engem Kontakt zu einer mit Corona infizierten Person in Kita oder Schule nicht mehr in Quarantäne zu schicken. „Die neue Regelung sorgt für große Verunsicherung in der Kita- und Schulgemeinschaft. Berlin entfernt sich damit von den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und beschreitet einen Sonderweg, der für Pädagog*innen, Schüler*innen und Eltern nur schwer nachzuvollziehen ist“, kritisierte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN.

Die Kinder, ihre Familien und das Personal in den Schulen müssen vor Infektionen geschützt und Infektionsketten so gut wie möglich unterbrochen werden. „Die Quarantäne-Vorgaben aufzuheben, ohne den Kitas und Schulen andere Möglichkeiten zum Schutz an die Hand zu geben, ist unverantwortlich“, kritisierte Erdmann. Um Belastungen für Familien durch häufige Quarantäne-Zeiten gering zu halten, werden bereits Ansätze wie verkürzte Quarantänezeiten oder tägliche Tests diskutiert.

Für die GEW BERLIN ist klar: Sollte an der neuen problematischen Regelung festgehalten werden, so sind tägliche Corona-Schnelltests der Kontaktgruppe das Mindeste. Die Testung sollte mit zusätzlichem Personal unterstützt werden.

Noch in der vergangenen Woche haben wir aus unserem Corona-Bildungspakt heraus die Bildungsverwaltung davor gewarnt, eine Strategie der Durchinfektion von Kindern zu fahren. Ohne eine breite gesellschaftliche Debatte, gerade mit den Betroffenen, ist das zutiefst unethisch,“ warf Erdmann den Amtsärzt*innen vor. „Während wir Erwachsenen durch Impfung weitestgehend gegen Corona geschützt sind und für uns wieder viel möglich ist, sollen Kinder dem Risiko einer Covid-Erkrankung ausgesetzt werden.“

Anstatt nun alle Weichen auf die Durchinfektion von Kindern zu stellen, fordert die GEW BERLIN eine breite gesellschaftliche Debatte über eine Strategie für den Herbst, vor allem mit den Betroffenen. Die GEW BERLIN hatte bereits mehrfach eine Gesamtstrategie für das Corona-Management in den Bildungseinrichtungen angemahnt.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46