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Nr. 51/2024

GEW BERLIN ruft Beschäftigte an Schulen zum ganztägigen Warnstreik auf

UPDATE: Die Demo startet um 11:30 Uhr am Potsdamer Platz.

Die GEW BERLIN ruft ihre Mitglieder unter den tarifbeschäftigten Lehrkräften, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den allgemeinbildenden, zentral verwalteten und berufsbildenden Schulen des Landes Berlin für den 5. Dezember 2024 von Dienstbeginn bis Dienstschluss zu einem ganztägigen Warnstreik für den TV-Gesundheitsschutz auf. Beschäftigte im Ganztagsbetrieb an den staatlichen Schulen werden für den gleichen Zeitraum zum eintägigen Unterstützungsstreik aufgerufen. Das betrifft Erzieher*innen, Beschäftigte in der Tätigkeit von Erzieher*innen, Beschäftigte mit fachlich koordinierenden Aufgaben in der außerunterrichtlichen bzw. ergänzenden Förderung und Betreuung an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, mit Ausnahme der Internate, die unter den TV-L fallen.

„Berliner Lehrkräfte sind hohen körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Das hat die Arbeitsbelastungsstudie der Universität Göttingen letzte Woche in aller Drastik belegt. Anstatt die Studienergebnisse ernst zu nehmen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern, hat die Bildungssenatorin am selben Tag mit den Kürzungen im Bildungsbereich weitere Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen angekündigt. Es belastet Lehrkräfte stark, zu wissen, dass keine Verbesserungen in Sicht sind, das hat die Studie deutlich gemacht“, erklärte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik und Verhandlungsführerin der GEW BERLIN. 

„Die schwarz-rote Koalition muss jetzt Farbe bekennen: Ist Bildung für die Koalition ein gesellschaftlich relevantes Zukunftsthema oder nur ein beliebig zu melkendes Sparschwein? Wir fordern nach wie vor kleinere Klassen und besseren Gesundheitsschutz für Berliner Lehrkräfte. Gegen den Rasenmäher, mit dem der Haushalt gekürzt werden soll, hilft nur eine verlässliche tarifliche Regelung. Wir sind zu Gesprächen bereit“, betonte Gökhan Akgün, neuer Vorsitzender der GEW BERLIN.

„Wir müssen erneut zum Streik aufrufen, weil der Finanzsenator noch immer mit Verweis auf seinen Arbeitgeberverband keine Verhandlungen mit uns aufnimmt. Aber: Wer eine Hauptstadtzulage regeln kann, kann auch die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte regeln. Der Finanzsenator soll uns nicht erzählen, sein Arbeitgeberverband TdL wäre hier das Problem. Der Senat könnte sogar selbst Regelungen für bessere Arbeits- und Bildungsbedingungen an Schulen treffen, war im Sommer aber nicht bereit, einer schulgesetzlichen Regelung zur Klassengröße zuzustimmen. Es fehlt am politischen Willen der schwarz-roten Koalition, das zeigen auch die geplanten Kürzungen im Bildungsbereich überdeutlich“, erläuterte Sara Ziegler, zusammen mit Albers Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik. 

Die GEW BERLIN ruft für den 5. Dezember erstmals auch die Erzieher*innen im Ganztag zu einem Solidaritätsstreik auf. „Erzieher*innen und Lehrkräfte an Schulen sitzen mit ihren schlechten Arbeitsbedingungen und dem mangelhaften Gesundheitsschutz im selben Boot“, erklärte Akgün, der selbst lange Jahre als koordinierender Erzieher im Ganztag tätig war. „In der Praxis werden Erzieher*innen nicht selten zur Aufsicht über rund 40 Kindern und mehr verdonnert, wenn Unterricht ausfällt. Das ist sowohl den Kindern als auch den Kolleg*innen gegenüber mehr als fahrlässig und schmälert die Wirkung des Streiks.“

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Privat:  030 / 219993-46