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Nr. 3/2023

GEW BERLIN ruft zum zweitägigen Warnstreik für kleinere Klassen auf

Für den 7. und 8. Februar ruft die GEW BERLIN an allen Berliner Schulen zum zweitägigen Warnstreik für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz auf. Da Finanzsenator Daniel Wesener sich weiterhin weigert, mit der GEW BERLIN Gespräche aufzunehmen, hält der Geschäftsführende Landesvorstand der GEW es für nötig, mit dem Mittel des Arbeitskampfes den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen.

Anfang Februar wird in Berlin gewählt. Mit unserem Streik wollen wir die Parteien an ihre Wahlprogramme erinnern. Alle demokratischen Parteien sind sich einig, dass wir kleinere Klassen und bessere Bedingungen in den Schulen brauchen. Nur geändert hat sich seit der letzten Wahl nichts. Mit einem Tarifvertrag wollen wir die Weichen stellen für konkrete Schritte zu kleineren Klassen. Von Herrn Wesener als unserem Arbeitgeber erwarten wir, dass er sich mit uns an einen Tisch setzt“, betonte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik.

Der Krankenstand in den Schulen und Kitas dieser Stadt ist aktuell so hoch wie nie. Auch die schlechten Arbeitsbedingungen sind ein Grund dafür. Wir wollen mit dem Senat über Arbeitsbedingungen verhandeln, die nicht krank machen“, erklärte Udo Mertens, Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik.

Mertens wies auch auf die fehlenden Schulsozialarbeiter*innen in den Schulen hin. Die Forderung nach einer Schulsozialarbeiter*innen-Stelle auf 150 Schüler*innen ist Teil der GEW-Forderung für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz. An kleinen Schulen ist mindestens eine Sozialpädagog*in vorzusehen! „Mit einem Tarifvertrag hätten wir ein wirksames Instrument, um die so wichtige Stärkung der Schulsozialarbeit sicherzustellen“, betonte Mertens.

Ziel ist es, das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich zu regeln. Aufgerufen sind die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen.  

Der zweitägige Warnstreik wird am 7. Februar mit einer Demo vom Dorothea-Schlegel-Platz (S-Bhf. Friedrichstr.) und einer zentralen Kundgebung vor dem Rotem Rathaus begonnen. Für den zweiten Streiktag am 8. Februar sind dezentrale Aktionen in den Bezirken geplant.

Im Juni 2021 hat die GEW BERLIN erstmals zu Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz aufgefordert. Eine Befragung der GEW BERLIN unter angestellten Lehrkräften hat gezeigt, dass die Klassengröße die wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung ist.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46