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Nr. 33/2022

GEW BERLIN streikt für kleinere Klassen

Rund 2.500 Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen haben heute ganztägig ihre Arbeit niedergelegt. Ziel des Warnstreiks ist der Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, mit dem das Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich geregelt werden soll. Zum Streik aufgerufen hatte die GEW BERLIN. „Mit unserem Tarifvorhaben für kleinere Klassen wollen wir den Gesundheitsschutz der Lehrkräfte verbessern. Kleinere Klassen bedeuten weniger Belastung für die Pädagog*innen. Kleinere Klassen bedeuten aber auch bessere Lernbedingungen, von denen die Schüler*innen profitieren“, erklärte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN.

Erdmann unterstrich: „Die schlechten Arbeitsbedingungen der Pädagog*innen sind Folge und Ursache des Lehrkräftemangels zugleich. Wenn wir die katastrophale Personallage an den Berliner Schulen nachhaltig verbessern wollen, müssen wir diesen Teufelskreis durchbrechen. Wir lassen uns daher nicht mit Hinweisen auf den Lehrkräftemangel von unseren berechtigten Forderungen abbringen“, so Erdmann.    

Der Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Udo Mertens, stellte klar: „Nur ein Tarifvertrag bietet die Gewähr, dass sich endlich bei dem Thema was tut. Nur so bekommen wir einen Einstieg in kleinere Klassengrößen hin. Die politisch Verantwortlichen wollen weiter nach Kassenlage bestimmen wie unsere Arbeitsbedingungen aussehen.“ Die GEW BERLIN will einen nachhaltigen Weg für Verbesserungen einschlagen – gemeinsam mit dem Senat als Tarifpartner. „Wir sehen auch die Raumnot und den Fachkräftemangel. Mit einem Tarifvertrag, der den Fahrplan verbindlich festschreibt wären wir heute nicht in dieser Mangel-Situation. Mit einem Tarifvertrag wäre die Schulbauoffensive ernsthaft in Angriff genommen worden und die zugesagten 2.000 Lehrkräfte würden jährlich ausgebildet. Die Lösung für die Arbeitsbelastung sind kleinere Klassen! Die Lösung für kleinere Klassen ist ein Tarifvertrag! “, erklärte Mertens weiter.

Finanzsenator Daniel Wesener verweigert bisher Verhandlungen mit der GEW BERLIN über einen Tarifvertrag. Dabei haben alle drei Regierungsparteien in ihren Wahlprogrammen kleinere Klassen gefordert. „Wir hoffen, dass Herr Wesener seine Haltung überdenkt und sich zu Verhandlungen bereit erklärt“, sagte Mertens.

Im Rahmen des ganztägigen Warnstreiks hat die GEW BERLIN zu einer Demonstration aufgerufen. Vom Bahnhof Friedrichstraße ging es zum Roten Rathaus, wo unter Beteiligung von zweieinhalb tausend Lehrkräften gegen Mittag eine lautstarke Abschlusskundgebung stattfand.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46