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Nr. 47/2022

GEW legt nach mit fünftem Warnstreik für kleinere Klassen

Rund 3.500 Lehrkräfte legten auch am fünften Warnstreiktag der GEW BERLIN für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz die Arbeit nieder. Mit dem Tarifvertrag will die GEW BERLIN das zahlenmäßige Verhältnis von Schüler*innen zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich regeln. „Der Tarifvertrag ist unser Hebel für Entlastung“, sagte die Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Anne Albers, auf der Kundgebung vor Tausenden Streikenden. „Nur mit einem Tarifvertrag können wir den Senat dazu bringen, endlich verbindliche Zusagen über mehr Personal, mehr Schulgebäude und kleinere Klassen zu machen. Wir wollen heute Verhandlungen und morgen einen Tarifvertrag, damit sich in den nächsten Jahren endlich etwas ändert in unseren Schulen!“, so Albers.

Unterstützung für ihre Forderung erhält die GEW BERLIN vom Landeselternausschuss Schule. So sprach der Vorsitzende Norman Heise auf der Kundgebung vor dem Roten Rathaus. Der Landeselternausschuss Schule (LEA) hat in seiner Sitzung am vergangenen Freitag beschlossen, das Ziel der GEW zu unterstützen, über den TV Gesundheitsschutz kleinere Klassen in den Berliner Schulen umzusetzen. Dazu Norman Heise: „Auch der LEA verfolgt seit Jahren die Forderung, die Klassen in den Berliner Schulen nicht immer größer werden zu lassen. Genauso lange sehen wir Jahr für Jahr die Klassenfrequenzen steigen – auch über die Vorgaben der Verordnungen und über Kapazitäten der Schulen hinaus. Wir sehen keinen wirksamen Hebel, die Klassengrößen zu begrenzen, außer über die Forderung der GEW nach einem Tarifvertrag. Daher werden wir die Forderung der GEW ab sofort unterstützen, um unsere Kinder, aber auch das pädagogische Personal perspektivisch zu entlasten, auch wenn uns bewusst ist, dass die Realisierung über den Ausbau von Studienplätzen und den Bau weiterer Schulplätze nicht von heute auf morgen erfolgen kann.“

Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN, kündigte weitere Warnstreiks an, sollte der Finanzsenator seine Haltung nicht überdenken und mit der GEW BERLIN in Verhandlungen treten. „Die Solidarität der Eltern zeigt, dass wir mit unserer Forderung nach kleineren Klassen und einer langfristigen Perspektive für bessere Bildungsbedingungen nicht alleine sind in dieser Stadt. Die Berliner*innen sind sehr unzufrieden mit dem schlechten Zustand unserer Schulen – dies sollte der rot-grün-rote Senat endlich ernst nehmen“, betonte Erdmann.

Die Demo zog vom Dorothea-Schlegel-Platz (Bhf. Friedrichstraße) über die Oranienburger Straße zum Roten Rathaus. Zum Streik aufgerufen waren die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46