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Nr. 17/2022

Keine Kürzung bei der queeren Bildung!

Die GEW BERLIN lehnt die geplante Kürzung von Geldern für queere Bildungsprojekte entschieden ab und fordert das Festhalten der Koalition an den Richtlinien der rot-grün-roten Regierungspolitik. Im Haushaltsentwurf der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie ist eine Kürzung um 410.000 Euro vorgesehen. Dies widerspricht massiv auch dem Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und Linken, der vorsieht, die Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt auszubauen.

Berlin hat seit langem eine Vorreiterrolle bei der queeren Bildung,“ betonte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. „Ausgerechnet in einem Bereich, wo Berlin glänzt, soll nun gekürzt werden. Und das bei gut arbeitenden Bildungsprojekten. Das muss zwingend korrigiert werden“, so Erdmann. Die Verstärkung der Fachstelle queerer Bildung um 40.000 Euro kann keineswegs ein Ausgleich für die Kürzungen bei den außerschulischen Bildungsprojekten sein.

Den Projekten Youthwork (Berliner AIDS-Hilfe), selbst.bestimmt (BiKo Berlin), i-PÄD (Migrationsrat Berlin), queer@school (lambda Berlin-Brandenburg), Queer History Month (FU Berlin) und die inter-trans-Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche (Queer Leben der Schwulenberatung GmbH) drohen massive Kürzungen, sollte der Haushaltsentwurf wie vorgeschlagen beschlossen werden.  Diese Projekte bieten Beratung für Schüler*innen, schulisches Personal und Eltern in wichtigen Lebensphasen wie Coming Out oder Transition an. Zudem ergänzen sie den Unterricht durch ihre außerschulische Fachexpertise. Einige Projekte bieten ihre Angebote seit Jahren erfolgreich an, dank der Förderung des Senates. 

Das pädagogische Personal wird nicht ausreichend diskriminierungskritisch ausgebildet und die Ausbildung in einer zeitgemäßen Sexualerziehung ist ebenfalls nicht systematisch“, kommentierte die Vorsitzende der GEW BERLIN, Martina Regulin. „Die Regierung gibt sich das Ziel, dass Berliner Schulen diskriminierungsfrei gestaltet werden sollen. Diese Kürzungen sind eindeutig der falsche Weg. Die außerschulischen Projekte bleiben weiterhin dringend notwendig,“ so die GEW-Landesvorsitzende.

Die Förderung queerer Bildungsprojekte läuft über die Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ (IGSV). Die IGSV fördert Antidiskriminierungsprojekte innerhalb aller Senatsverwaltungen. Die Richtlinien der Regierungspolitik sehen vor, die IGSV mit den LSBTIQ*-Communities auszubauen und zu verankern sowie im Bereich der Bildung das Themenfeld der sexuellen Vielfalt und Identität zu stärken.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46