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Nr. 52 / 2016

Keine Rückkehr in die Kleinstaaterei

Die GEW BERLIN reagiert verärgert auf die Forderung des Deutschen Lehrerverbandes, Abiturzeugnisse aus Berlin bundesweit nicht mehr anzuerkennen. „Die Aussage von Josef Kraus entspricht einer rückwärtsgewandten Bildungspolitik. Er strebt damit offenbar die Rückkehr in die Kleinstaaterei im Bildungsbereich an“, sagte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN.

Die Kultusminister*innen der Länder haben sich im Oktober 2012 auf einheitliche Bildungsstandards in den Fächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache geeinigt, um eine höhere Vergleichbarkeit untereinander zu gewährleisten. Ab diesem Schuljahr 2016/17 steht ein gemeinsamer Pool an Aufgaben für den Einsatz in der Abiturprüfung zur Verfügung. „Die Vergleichbarkeit ist also vorhanden. Die Forderung von Herrn Kraus ist nichts als Populismus“, erklärte Erdmann weiter. „Im Übrigen liegt der Berliner Abiturdurchschnitt seit Einführung des Zentralabiturs konstant bei etwa 2,5.“

Die Äußerungen sind nach Ansicht der GEW BERLIN wenig hilfreich, denn sie verunsichern Schüler*innen wie Eltern, die sich auf eine hohe Mobilität innerhalb Deutschlands verlassen. „Statt den Föderalismus im Bildungsbereich in geregelte Bahnen zu lenken, will der Deutsche Lehrerverband ihn offenbar verschärfen. Für uns ist ganz klar: Ein Berliner Abitur muss ohne Wenn und Aber in allen Bundesländern anerkannt werden!“

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46