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Nr. 13/2022

Lehramtsausbildung attraktiver machen – Teilzeit im Referendariat ermöglichen

Die GEW BERLIN fordert Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse auf, für eine bessere Vereinbarkeit von Ausbildung und Familie im Referendariat für angehende Lehrkräfte zu sorgen. „Referendar*innen mit familiären Verpflichtungen stehen häufig vor unüberwindbaren Hürden, wenn sie Ausbildung und Familie unter einen Hut bringen wollen. Konkrete Vorschläge für Verbesserungen seitens des Personalrats, der Gesamtfrauenvertreterin und der GEW BERLIN werden von der Senatsbildungsverwaltung jedoch auf die lange Bank geschoben oder abgelehnt“, kritisierte die Vorsitzende der GEW BERLIN, Martina Regulin.

Die GEW BERLIN bemängelt besonders, dass die Senatsverwaltung bisher nicht bereit ist, während des Referendariats Teilzeit aus familiären Gründen zu ermöglichen, obwohl es seit 2021 in § 54 d Landesbeamtengesetz eine entsprechende rechtliche Grundlage dafür gibt. „Damit werden vor allem Frauen benachteiligt, die nach Mutterschutz und Elternzeit ihr Referendariat in Teilzeit fortsetzen wollen. Sie sehen sich dann häufig gezwungen, die Elternzeit zu verlängern oder brechen das Referendariat zunächst ganz ab, um die familiären Verpflichtungen erfüllen zu können“, erklärte Regulin. Das hat auch finanzielle Folgen für die Kolleg*innen, weil Elterngeld Plus nur beantragt werden kann, wenn in Teilzeit gearbeitet wird.

Die Senatsverwaltung argumentiert, dass eine Umstellung auf Teilzeit im laufenden Referendariat zu einem höheren Verwaltungsaufwand in der Personalstelle führen würde und im Übrigen kaum eine Entlastung für die betreffenden Referendar*innen eintreten würde. „Nach dem Motto ´wir wissen schon, was für sie gut ist‘, wird den angehenden Lehrer*innen unterstellt, dass sie nicht selbst entscheiden könnten, welches Modell für ihre Situation das passende ist“, kritisierte Regulin.

Wir müssen alles tun, um angehende Lehrkräfte für Berlin zu gewinnen. Dazu muss auch die Lehramtsausbildung attraktiver und familienfreundlicher werden“, erklärte Elke Gabriel, Gesamtfrauenvertreterin im Bereich der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46