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Nr. 30 / 2013

Auch Erzieher/-innen an Schulen fordern bessere Arbeitsbedingungen

Erzieher/-innen aus Grundschulen und sonderpädagogischen Förderzentren machen heute mit der Aktion „Erzieher/-innen zeigen ihre Überlastung an“ auf ihre Arbeitsbedingungen aufmerksam. Die Aktion findet um 17:00 Uhr am Molkenmarkt statt.

An Ganztagsgrundschulen vertreten Erzieher/-innen Lehrkräfte bei Unterrichtsausfall und werden für unterrichtsbegleitende Tätigkeiten eingesetzt. Nach Auffassung der GEW BERLIN wird so die unzureichende Ausstattung mit Lehrkräften kaschiert. Eine Umfrage der Bildungsgewerkschaft aus dem Frühjahr 2012 ergab, dass über 90 % der Erzieher/-innen regelmäßig als Vertretung von Lehrkräften eingesetzt werden. Sie ersetzen damit etwa 330 Vollzeitstellen. Außerdem werden etwa 70 % der Erzieher/-innen sieben Stunden und mehr in der Woche für unterrichtsbegleitende Tätigkeiten eingesetzt. Dafür ist, mit Ausnahme des jahrgangsübergreifenden Lernens in der Schulanfangsphase, kein Personal vorgesehen. Die Erzieher/-innen fehlen somit in den unterrichtsfreien Zeiten des Ganztagsbetriebs.

Nur knapp die Hälfte der Erzieher/-innen verfügen über regelmäßige ein bis zwei Stunden Vor- und Nachbereitungszeit in der Woche. Die GEW BERLIN fordert dafür verbindliche tarifliche Regelungen, die Begrenzung von unterrichtsbegleitenden Tätigkeiten und besondere Entlastungen für ältere Erzieherinnen und Erzieher.

Doreen Siebernik, Vorsitzende der GEW BERLIN: „Die Erzieherinnen und Erzieher sind längst unverzichtbar für die  Berliner Grundschulen geworden. Die Kolleginnen und Kollegen sind deutlich überlastet, wenn sie zum Teil allein mit bis zu vierzig Kindern arbeiten, ihre pädagogische Arbeit nicht vorbereiten können und wie eine Feuerwehr von einer schulischen Baustelle zur nächsten gehetzt werden, um einen fehlenden Lehrer zu vertreten. Die Erzieherinnen und Erzieher erwarten zu Recht bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Wertschätzung ihrer Arbeit. Dafür erhalten sie die volle Unterstützung der GEW BERLIN.“

In den Grundschulen und sonderpädagogischen Förderzentren arbeiten ca. 4 500 Erzieher/-innen.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46