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Nr. 32 / 12

Bildung bringt mehr als nur Wirtschaftswachstum

Heute hat die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) den Bildungsmonitor 2012 veröffentlicht. Die Bundesländer Berlin und Schleswig-Holstein bekleiden demnach wie in den Jahren zuvor den letzten Rang. Die GEW BERLIN übt grundsätzlich Kritik an dem Bericht dieser rein arbeitgeberfinanzierten Denkfabrik. Der Bericht geht davon aus, dass gute Bildung allein durch wirtschaftlichen Erfolg gemessen wird. Gesellschaftliche, humanistische oder individuelle Perspektiven werden dabei nicht ausreichend berücksichtigt. Die GEW BERLIN findet im Bildungsmonitor keine wesentlich neuen Erkenntnisse. Die INSM bleibt eine Erklärung schuldig, welchen Nutzen ein Ländervergleich hat.

Hartmut Schurig, Vorsitzender der GEW BERLIN: „Endlich hat auch die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ Erkenntnisse hinzugewonnen, die uns nicht neu sind. Für Berlin bedeutet die „Verbesserung der Förderinfrastruktur“ Stärkung der frühkindli-chen Bildung in Kita und Grundschule, mehr Schulen mit gebundenem Ganztagsbetrieb, eine bessere Ausstattung der Schulanfangsphase, die stärkere Förderung von lernmittelbefreiten Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund (ndH) sowie eine stärkere Unterstützung von Schulen, die es besonders schwer haben. Nicht nur die öffentliche Hand, sondern die gesamte Gesellschaft würde von „Investitionen in eine Förderstruktur“ profitieren. Wir haben auch klare Vorstellungen, wie solche fördernden Bedingungen aussehen sollten und Berechnungen darüber, was das kostet.“

Bereits die vergangenen „Bildungsmonitore“ versuchten Bildungserfolge mit rein marktwirtschaftlichen Begriffen zu erklären. Das lehnen wir ab. Wir vermissen zudem eine belastbare Analyse über notwendige Bildungsausgaben. Allein der zu erwartende Rückgang der Schülerzahlen bei Beibehaltung der Bildungsausgaben reicht nicht aus, um die Bildung zu verbessern. Der „Bildungsmonitor“ suggerierte bislang, dass Bildungsqualität erhöht werden könne, ohne dass der Staat mehr in Bildung investieren müsste.

Die GEW BERLIN führt zu diesem Thema am Mittwoch, 22.08.2012 um 18:00 Uhr einen Themenabend durch, an dem die BildungsforscherInnen Dr. Cornelia Heintze und Henrik Piltz sprechen werden.

Kontakt
Markus Hanisch
Geschäftsführer und Pressesprecher
Telefon:  030 / 219993-46